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1. Die Schutzgebiete des deutschen Reiches - S. 8

1893 - Berlin : Reimer
8 West-Afrika. Reiches, nicht eine Handelsgesellschaft die feste Gewähr bieten könne für die ungestörte Behauptung des weiten Gebietes, das dort den: deutschen Einfluß teils unterworfen, teils vorbehalten war. Dieser Einsicht entsprach die ab- schließende Regelung der Verhältnisse durch die Verträge vom 1. Juli und 20. November 1890. Was Deutschland so in wenigen Jahren erworben oder für die Zukunft sich gesichert hat, ist wenig im Vergleich mit den ausgedehnten und wert- vollen überseeischen Besitzungen der Westmächte, selbst der Niederlande und Portugals. Den Wert des Gewonnenen wird die Zukunft sicherer wägen als unsere Zeit. Dieser fallen — das ist unvermeidlich — zunächst die Opfer zu, die für die Erschließung und die Entwicklung der für deutsche Kulturarbeit umgrenzten Räume zu bringen sind. Aber die ernstere Be- schästigung mit der Natur und der Lage der Schutzgebiete befestigt die Hoff- nung, daß diese Opfer nicht vergebens gebracht sein werden. Nest-Afrika. Der Umriß der geschlossenen Landmasse Afrikas zeigt nur einen großen einspringenden Winkel: die Uferlinie des Meerbusens von Guinea. Sein innerster Hintergrund wird in zwei Buchten, die Bai von Benin und die Bai von Biafra, Zerlegt durch die in sanfter Bogenrnndnng vorspringende Deltabildung des Nigerstroms. Seine vielverzweigte Mündung ist trotz der Fieberluft ihrer Sumpfniederungen eine der wichtigsten Pforten für die Er- schließung Jnner-Afrikas. Zwar reicht die Sänffbarkeit des Hauptstroms uur 800 1cm weit bis zu der Reihenfolge großer Stromschnellen, in denen der erste Erforscher, der Schotte Mungo Park, 1806 durch Feiudeshaud den Tod fand, aber ein großer linker Nebenfluß, der 400 km oberhalb der Mün- dung einfallende Benue, bildet 700 km weit eine in wasserreicher Jahreszeit höchst leistungsfähige Wasserstraße, die nach Ostnordost gerichtet bis in das Land Adamaua hinausführt und dem erzeugnisreichen Tsadseegebiete bis auf 400 km Entfernung sich nähert. Heinrich Barth war der erste, der 1851, vom Tsadsee kommend, den oberen Benuö erreichte und seine künftige Ver- kehrsbedeutung treffend erkannte. Schon 1854 bestätigte die Befahruug durch Baikie die Brauchbarkeit dieser Schiffahrtsstraße. Dennoch vergingen drei Jahrzehnte, ehe der Verkehr auf ihr sich belebte. Erst als Robert Flegel nach seiner erfolgreichen Reise bis an die Quellen des Venne (1882) seinen deutscheu Landsleuten dringend empfahl, diesen wichtigen Zugang zu den wertvollsten Gebieten des Sudaus rechtzeitig für ihren Handel zu sichern, beeilten sich die Engländer, ihn für sich in ausschließlichen Besitz zu nehmen. Als Flegel 1885 auf das Feld seiner Forschungen zurückkehrte, fand er dort die englische Niger-Compagnie fest eingerichtet und entschlossen, mit allen Mitteln sremde Mitbewerber fernzuhalten. Das gelaug ihr überraschend
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