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1. Die Schutzgebiete des deutschen Reiches - S. 28

1893 - Berlin : Reimer
28 Deutsch-Ostafrika. Kenner von Land und Volk, von Pflanzen- und Tierwelt in der ägyptischen Äquatorialprovinz sich ausgebildet hatte. Der unermüdliche Arbeitseifer dieses kenntnisreichen Mannes erntete auch aus seinem Wege zur Küste (im Geleit Stanleys) eine Fülle wertvoller Beobachtungen, noch mehr auf der Reise, die im Dienste des Reiches unternommen, aber bald über dessen wohl abge- messene Pläne hinauswachsend, ihn über die Nordwestgrenze der deutschen Interessensphäre hinaus einem hent noch dunklen Schicksal, vielleicht seinein Verhängnis, entgegenführte. Zun: Glück hat Emins Begleiter, Dr. Stuhl- mann, selbst ein tüchtig vorgebildeter und auf ostafrikanischem Boden schon früher bewährter Naturforscher, die erstaunlich reiche wissenschaftliche Ausbeute des ersten, schon ins Wassergebiet des Kongo hinüberreichenden Teiles dieser Reise zu schneller und gründlicher Verwertung in die Heimat hinübergerettet. Unter der großen Zahl anderer Reisenden, die teils im Dienste der Kolonial- Verwaltung oder einzelner Handelsgesellschaften, teils im Austrage des Auti- sklaverei-Comites in Vorbereitung des Transportes von Dampfern nach dem Victoria-See und dem Nyassa für Ostafrikas Erforschung thätig waren, ragt besonders hervor Dr. Baumann, ein befähigter, rühriger Topograph, der mit vielseitiger Beobachtungsgabe eine ungemeine Umsicht und Energie in der Führung schwieriger Expeditionen verbindet. Die Hauptergebnisse dieser viel- verzweigten Forscherarbeit gilt es nun in kurzen Zügeu zusammenzufassen. Gebirgsban und Waffernetz. Als 1868 englische Geologen im Geleit der Expedition Lord Rapiers das abessinische Hochland betraten, waren sie überrascht von der Übereinstimmung der dort entwickelten Formationsfolge mit dem Bau Süd-Afrikas. Die daraus erwachsene Vermutung einer ein- heitlichen Gestaltung der ganzen Ostseite des Kontinents fand bald vielfache Bestätigung. Die weiteu Hochländer des inneren Dentfch-Ostafrika bestehen großenteils aus einförmigen Gneis- und Granitmassen. Ans die mit ihnen eng verbundenen krystallinischen Schiefer lagert sich am Ostfnß des Hochlandes mit östlichem Einfallen, in mäßiger Ausdehnung entwickelt, eine ziemlich ein- fache Schichtenfolge: 1. Kohlen führende Sandsteine und Schiefer. Sie wurdeu zuerst im Nyassa-Gebiet gefunden am Sambesi und Shire. Bei Jtule am Luyeude (60 km oberhalb seiner Müudung in den Rovuma) tritt auf portugiesischem Boden ein 4'/2 m mächtiges Kohlenflötz zu Tage. Es endet au einer großen Verwerfnng, ohne auf deutsches Gebiet fortzusetzen. Drei bis vier Tagereisen nördlich vom Rovuma sehlt die Zone dieser Ab- lagerungen ganz. Erst am Rufiyi und Ruaha kennt man sie wieder, des- gleichen in Ukami am Geringen (70 km oberhalb seiner Mündung in den Kingani) und nördlicher bis zum Wann. Dem nördlichen Teile des Schutz- gebietes scheint dieser Gesteinsgürtel zu fehleu. 2. Dagegen ist dort nördlich vom Pangani entwickelt eine Folge harter, lichtgraner Kalksteine, die in Usambara und bei Mombafa Versteinernngen der Juraformation sichren. Im Kalk treten bei Tanga große Höhlen auf (Fledermausguano). 3. Den Küstensaum und die Inseln bauen junge Bildungen auf, Sandstein und Korallenkalk. Großartig sind die Wirkungen vulkanischer Thätigkeit, die in der Ter- tiärzeit erwacht und noch heut nicht überall erloschen zu sein scheint. Seit
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