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1. Die Schutzgebiete des deutschen Reiches - S. 61

1893 - Berlin : Reimer
Deutsch-Südwest-Afrika. 61 Förderung der wirtschaftlichen Entwickelung dieses Schutzgebietes. Zu ihr ladet namentlich ein Zug seiner Natur ein, die denkbar günstigsten Gesundheitsverhältnisse. Sie bilden nach aller Kenner Urteil die glänzendste Lichtseite dieses Gebietes. Alles, was in den Tropen die Leistungsfähigkeit des Europäers niederzudrücken pflegt, die gleichmäßig hohe Temperatur, gepaart mit übermäßiger Feuchtigkeit, die Treibhausluft, über die so viele in tropischen Regengebieten klagen, fehlt in Südwest-Afrika voll- kommen. Die Trockenheit der Atmosphäre und die kräftigen Temperatur- schwankungeil halten im Innern, die kühle Luft und die scharfe Luftbewegung au der Küste die geistige und körperliche Spannkraft der Europäer aufrecht. Wer gegen die kalten Nächte sich ausreichend schützt, wird sich hier vollsten Wohlseins erfreuen. Die Trockenheit der Lnft versagt den dem Leben und der Gesundheit feindlichen kleinsten Organismen die Möglichkeit des Gedeihens. Wunden heilen überraschend schnell. Malaria-Fieber sind in dem weitaus größten Teile des Gebietes absolut unbekannt. An den wenigeil Stellen, wo sie sich bisweilen zeigen, auf deu berieselten Feldern an Quellen und in der Regenzeit des Ambo-Landes, erreichen sie nicht entfernt die Bösartigkeit und Hartnäckigkeit, die sie in reicher benetzten Tropenländern zur furchtbarsten Landplage machen. Deshalb kann Deutsch-Südwest-Afrika unbedenklich dent- schen Auswanderern als ein gesundes Ziel für die Gründung einer neuen Heimat empfohlen werden. Eine Grenze zieht für die Kolonisten hier nicht die Rücksicht auf die Erhaltung der Gesundheit, sondern lediglich die Be- schränkung der verfügbaren kulturfähigen Räume durch die Spärlichkeit des Wasservorrats. Immerhin wird das Zahlenverhältnis der Europäer zur farbigen Bevölkerung, das schon jetzt in diesem Schutzgebiet sich wesentlich günstiger gestaltet als in irgend einein anderen, auch weiterhin sich zu Gunsten der Weißen verschieben. Statistisches. Die Zahl der ansässigen Europäer war schon vor der erheblichen Verstärkung der Schutztruppe auf 670 gestiegen; am stärksten vertreten wareu darunter die Deutschen (320) und Engländer (270). Die Missionsgesellschaften, die rheinische auf 21, die finnische auf 7 Stationen, haben ihren Einfluß auf die Eingeborenen in langer Wirksamkeit schon erfreulich befestigt. Für die Kopfzahl der Eingeborenen liegt eine Zählung nur in Windhoek vor (456, darunter 237 Bergdamara, 119 Bastards, 83 Nanian). Für die Gesamtheit der einzelnen Stämme ist man aus un- sichere Schätzungen angewiesen. Unter den vorliegenden verdienen die von Dr. Schiuz mit Hülse der Missionare gesammelten das meiste Vertrauen. Er gelangt zu folgender Übersicht: Ovambo (bis zur portugief. Grenze) . . 53 000 Ovaherero und deren Verwandte . 100000 Bergdamara . . Naman (Hottentotten) Bastards .... ... 35 000 . ca. 8 000 ... 2 000 Snnnna 198 000
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