1908 -
Gotha
: Perthes
- Autor: Supan, Alexander
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 9
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Alle Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Alle Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 3 – Sekundarstufe 2, Klassen 9/10/11 – 12/13
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): koedukativ
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an den Spessart anschließt und im N. bis zum Solling reicht. Zu
beiden Seiten erheben sich die ausgedehntesten und höchsten hessischen
Gebirge: der fast kreisrunde, von strahlenförmig angeordneten Tälchen
zerfurchte Kegel des Vogelsberges und die langgestreckte, teils
kuppensörmige, teils plateauartige Rhön. Hier entspringt die Fulda,
der echt hessische Fluß, und durchfließt in nördlicher Richtung den
ganzen mittleren Bergstreifen. Ihr wichtigster Nebenfluß, die Ed er,
kommt aus dem Rothaargebirge. Bei Münden vereinigt sich die
Fulda mit der Werra, die im Thüringer Walde entspringt, durch
die Einsenkung zwischen diesem und der Rhön nach Nw. fließt
und dann in einem weiten östlichen Bogen das Gebirge durchbricht,
um bald wieder die ursprüngliche Richtung aufzunehmen. Von Münden
an ist die ältere Form des Flußnamens, Iveser, noch erhalten. In
einem ziemlich engen Tale und mit zweimaliger Abschwenkung nach W.
fließt sie dem Tieflande zu. Ein Seitenstück zu der Werra-Einsenkung
im S. ist die nord-südliche Leine-Einsenkung im N., die den hessischen
Bergstreifen vom Thüringer Becken und Harz trennt. Durch diese Ein-
senkung fließt die vom Eichsfelde kommende Leine parallel mit der
Weser nach N.; sie mündet erst im Tieslande in die Aller und mit
dieser in die Weser.
§ 41. Das Zveserberglanb. Ganz anders gestaltet ist der
Nordrand des Weser-Berggebietes. Anstatt Plateaus und Berggruppen
treten hier nordwestlich streichende Bergketten auf, die zwar niedriger
sind als die hessischen Berge, aber sich doch noch ein paar hundert Meter
über die Täler und die Tiefebene erheben. Der nördliche Zug schließt
sich an den Harz an; seine wichtigsten Glieder sind der Süntel, das
Weser- und das Wiehengebirge, zwischen denen die Weser nach
dem Tieflande durchbricht (Porta Westfalica). Der südliche Zug ent-
wickelt sich aus dem Gebirgsrande des nordhessischen Plateaus, der
Egge, und biegt dann als Osning oder Teutoburger Wald
nach Nw. um. Wiehengebirge und Osning, nach W. hin immer mehr
sich nähernd, bilden einen weit in die Ebene hinausragenden Gebirgs-
sporn und umschließen mit der Egge und dem rechtsrheinischen Schiefer-
gebirge in einem großen elliptischen Halbbogen die Münstersche Tief-
landstmcht.
Übersicht der Höhenverhältnisse.
höchste punkte des hessischen Berg- höchste punkte^ des lveserberg-
landes. lan'des.
Rhön (Wasserkuppe) .... 950 m Teutoburger Wald..... 480 m
Vogelsberg (Taufstein) . . . 770 „ Süntel........ 440 „
Meißner........ 750 „