Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Deutsche Schulgeographie - S. 43

1908 - Gotha : Perthes
43 er wenig Ackerboden bietet (hauptsächlich Kartoffelbau). Holzhandel und Holzindustrie sind die wichtigsten Erwerbsquellen, doch haben sich in neuerer Zeit auch andere Industriezweige eingebürgert, und außerdem ist der Wald eine der besuchtesten Sommerfrischegegenden des mittleren Norddeutschland. Bedeutendere Jndustrieorte sind auf der Nordseite Ruhla (Meerschaumindustrie; der Ort ist zwischen Gotha und Weimar geteilt), am Südfuße die preußischen Städte Schmalkalden und Suh l mit Eisenindustrie (Suhler Gewehrfabrikation) und das meiningische Sonneberg, der Hauptsitz der Spielwarenindustrie, die bis nach Amerika hin Absatz findet. Auch eine Verkehrsschranke ist das Wald- gebirge nicht mehr, seit es in der Mitte und nahe seinem Ostende von Eisenbahnen durchschnitten wird. Im fränkischen Vorlande sind nur die Residenzen Meiningen an der Werra und Coburg (schon im Maingebiet) von einiger Be- deutung, können aber an Bewohnerzahl mit den thüringischen Städten nicht wetteifern. § 49. Der Harz (vgl. D. Sch.-A. 2/3) und sein östliches Vorland ge- hören größtenteils zu den preußischen Provinzen Sachsen und Han- nover, doch besitzen hier auch Braunschweig und Anhalt einige aus- gedehntere Exklaven. Das Gebirge scheidet sich in den westlichen Ober- und den östlichen Unterharz. Der Ob er harz ist eine rauhe Hochfläche, über die sich Kuppen (Brocken) und Höhenzüge erheben. Die Besiedelung verdankt er allein seinen Silbererzen, die schon seit Jahrhunderten ab- gebaut werden. In Höhen von über 600 m (mit einem Klima wie im südlichen Schweden) sind die hannöverischen Bergwerkstädte Klausthal- Zellerfeld (mit Bergakademie) und St. Andreasberg entstanden. Die älteste Bergbaustadt des Harzes ist G oslar am Fuße des silber- und kupferreichen Rammelsberges, im 11. und 12. Jahrhundert häufig Residenz der deutschen Kaiser, deren Palast jetzt wiederhergestellt ist. Der Unter- harz ist niedriger und birgt Eisenerze, die ebenfalls abgebaut werden. Zu dem Bergbau, der in neuester Zeit nicht mehr so lohnend ist wie früher, gesellt sich jetzt als Erwerbsquelle der Fremdenverkehr, der jeden Sommer viele Tausende aus dem Flachlande nach diesem vorgeschobenen Posten des deutschen Mittelgebirges führt. Namentlich besucht sind die am tiefsten in den Unterharz einschneidenden Täler der Bode (mit schönen Felsenpartien) und Selke und der ganze Nordfuß des Gebirges, der mit einer Reihe kleiner Sommerfrischorte besetzt ist. § 50. Im O. schließt sich an den Harz das Mansselder Hügel- land mit altberühmtem Kupferbergbau an. Der Hauptort ist Eisleben (Geburtsort Luthers). Außerdem birgt der Boden Salz, das durch
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer