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1. Deutsche Schulgeographie - S. 51

1908 - Gotha : Perthes
51 der Boden ist dürftig; nur der Lehm- und Tonboden eignet sich zum Getreidebau (hauptsächlich Roggen), der trockene Sandboden aber mehr zum Kartoffelbau (Spiritusbrennereien) oder trägt Kiefern- Wälder; das Moor ist wald- und kulturlos, wo es nicht entsumpft ist. Trotz dieser ungünstigen Verhältnisse ist die Tiesebene vorwiegend Ackerbauland, das zwar rastlose Arbeit erfordert, aber dadurch auch seine Bewohner zu einem tüchtigen Menschenschlage erzieht. Der Boden des Tieflandes ist auch arm an mineralischen Schätzen; Salz ist am wichtigsten, liegt aber in großer Tiefe. Stellenweise findet man Braunkohle; die Moore liefern Torf als Brennmaterial. Große Jndustriebezirke, wie im norddeutschen Berglande, konnten sich nicht ent- wickeln^), daher ist auch die Bevölkerung beträchtlich dünner als im Mittelgebirge. Tiefebene. . . 254000 qkm 21 000000 Einw. 83 auf 1 qkm Mittelgebirge . 287000 „ 39 600000 .. 131 „ 1 §63. Zwischen dem Tieflande westlich und östlich der Elbe bestehen große Unterschiede: 1. Das westliche Tiefland ist Nordsee-, das östliche Ostsee- gebiet. Die Nordsee ist ein Teil des offenen Weltmeeres, die Ostsee ein Binnenmeer, das mit dem Ozean nur durch enge und zum Teil gefahrvolle natürliche Durchfahrten (um Skagen an der Nordspitze Jüt- lands) in Verbindung steht. Der Handel der Nordseestädte ist daher hauptsächlich Welthandel, der der Ostseestädte bleibt vorwiegend auf die baltischen Küstenländer beschränkt. 2. Beide Küsten (vgl. D. Sch.-A. 2/3) sind zwar Flachküsten, aber doch von sehr verschiedener Form, weil die Nordsee im Gegensatze zur Ostsee kräftige Ebbe und Flut?) hat. Daher bietet die Nordsee- küste ein Bild großer Zerrissenheit, die Inseln bezeichnen den alten Küstenrand. Zwischen ihnen und der jetzigen Küste dehnt sich ein seichter Meeresgürtel, die Watten, aus, dessen Boden, mit Ausnahme der tieferen Kanäle, zur Ebbezeit trocken liegt. Man bezeichnet daher die Nordsee- küste als Wattenküste. Die Ostseeküfte ist dagegen eine geschlossene Buchtenküste mit drei großen Bogen (zwischen Fornäs in Jütland, Rügen, Rixhöft und Memel) und mit Ausnahme des Westbogens insellos. i) Eine Ausnahme macht nur das südliche Brandenburg. a) Die Anziehungskraft des Mondes und der Sonne ruft periodische Ver- änderungen des Meeresspiegels hervor, die man Gezeiten nennt. Wahrnehmbar sind sie nur an der Küste. Zur Zeit des höchsten Wasserstandes (Hochwassers) ist der flache Strand überschwemmt. Dann zieht sich das Wasser zurück, es herrscht 6 Stunden Ebbe, bis der niedrigste Wasserstand (Niedrigwasser) erreicht ist und der Strand völlig trocken liegt. Dann beginnt die Flut, das Wasser steigt 6 Stunden an und bewegt sich nach der Küste zu, bis wieder Hochwasser eintritt. In die breiten Fluß- Mündungen dringt die Flut weit landeinwärts.
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