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1. Deutsche Schulgeographie - S. 58

1908 - Gotha : Perthes
58 Küste ist buchtenlos und mit einer Reihe kleiner, unzugänglicher Haffe versehen. Alle größeren Orte liegen außerhalb der Platte, so Stolpe, Köslin, Kolberg und Stargard (ehemals Hauptstadt Hinter- pommerns), aber keiner hat es zu einer größeren Bedeutung gebracht. Anders geartet ist Borpommern, das im Westfälischen Frieden schwedisch geworden war. Das Odertal wirkt ebenso volkverdichtend wie die preußischen Flußtäler, aber die Oder ist für uns wichtiger als die Weichsel, weil sie nur deutsches Land durchfließt. Deshalb übertrifft ihre Mündungsstadt Stettin** auch Danzig an Bedeutung, um so mehr, als sie von allen Hafenplätzen Berlin am nächsten liegt. Stettin ist aber nicht bloß die erste Seestadt der deutschen Ostseeküste und ganz Preußens, sondern auch sehr industriell (besonders Schiffbau). Das Oderhaff, in das die Oder mündet, ist das letzte der großen Haffe, aber nicht durch eine Nehrung, sondern durch zwei flache Inseln: Usedom und W oll in, abgeschlossen. Der mittlere Mündungskanal, die Swine, ist das Hauptfahrwasser; hier der befestigte Vorhafen Stettins, Swinemünde. Von der Pommerschen bis zur Lübecker Bucht treten an die Stelle der Haffe die Bodden, flache Strandseen und Buchten von ganz unregelmäßiger, zerlappter Gestalt. Zu Vorpommern gehört auch noch das niedrig gelegene, fruchtbare Vorland der mecklenburgischen Platte, das mit der kaum getrennten Insel Rügen bis 1815 in schwe- dischem Besitz verblieb. Hafenorte sind Greifswald, zugleich auch die pommersche Universitätsstadt, und Stralsund* das mit Rostock Haupt- sächlich den Handel mit Schweden und Dänemark besorgt. In Rügens steilabfallenden Kreideküsten (Stubbenkammer) taucht die felsige Unterlage des östlichen Tieslandes wieder empor. Die mit schönem Buchenwald geschmückte Insel ist ein starkbesuchter Sommeraufenthalt (Seebäder). Während sonst im ganzen Tieflande die Kiefer der vorherrschende Baum ist, treten an der Küste von Vorpommern bis Schleswig-Holstein auch Laubwälder (Buche) auf (vgl. D. Sch.-A. 29). § 71. Der größte Teil der mecklenburgischen Seenplatte und ihr nordwestliches Vorland gehören zu den Großherzogtümern Mecklen- burg ) (Mecklenburg-Strelitz mit der Hauptstadt Neustrelitz und das viermal größere Mecklenburg-Schwerin mit der Haupt- stadt Schwerin). Die schon tief liegende Platte, unter deren Seen die Müntz der größte ist, hat manche anmutige Hügellandschaften (Mecklar- burgische Schweiz), ist aber schwach bevölkert und eignet sich hauptsäch- lich zur Schafzucht (wie Hinterpommem), dagegen ist das Küstenvorland i) = große Burg (michel, althochdeutsch — groß).
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