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1908 -
Gotha
: Perthes
- Autor: Supan, Alexander
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 9
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Alle Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Alle Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 3 – Sekundarstufe 2, Klassen 9/10/11 – 12/13
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): koedukativ
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Sw. blieb französisch. Die Italiener drangen im Tessintale vor.
Es gibt 2300000 Deutsche, 700000 Franzosen und 300000 Italiener
und Rhäto Romanen, die Gesamtbevölkerung beträgt also 3300000.
Etwas mehr als die Hälfte sind Protestanten, katholisch ist der größere
Teil der eigentlichen Alpenbewohner geblieben.
Ergänzung. Ursprünglich gehörte die Schweiz zum Deutsche»
Reiche. Als die Habsburger (ihr Stammschloß lag an der Aare oberhalb
der Reußmündung) sich die Umwohner des Vierwaldstätter Sees, ei»
freies und tapferes Bauernvolk, Untertan machen wollten, gründeten
diese einen Bund (Eidgenossenschaft,Sage vontellundgeßler)
und behaupteten in glücklichen Kämpfen nicht nur ihre Unabhängig-
keit, sondern erweiterten auch immer mehr ihre Herrschaft. Im 16. Jahr-
hundert bestand die Eidgenossenschaft bereits aus 13 Kantonen^); zu
diesen kamen in der französischen Revolution und nach Napoleons
Sturze 9 neue, die früher nur in einem losen Verhältnisse zum
Bunde gestanden hatten. Die Abhängigkeit vom Deutschen Reiche
hatte schon am Ende des 15. Jahrhunderts aufgehört.
Die Schweiz bildet jetzt eine Bundesrepublik; jeder der 25 Kan-
tone ist eine Republik für sich, die ihre inneren Angelegenheiten selb-
ständig verwaltet; über die gemeinsamen Angelegenheiten aber wird von
den Vertretern aller Kantone gemeinsam beraten. Die oberste Behörde
ist der Bundesrat (aus sieben gewählten Mitgliedern bestehend),
dessen Sitz die Bundeshauptstadt Bern ist. Die Grenzen gegen die
vier Großstaaten, welche die kleine Schweiz umgeben, verlaufen zum
Teil auf den Kämmen des Jura und der Alpen, zum Teil längs des
Rheins und des Bodensees.
§ 84. Daß die Schweiz trotz der ungünstigen Nachbarschaft von
Großstaaten ihre Unabhängigkeit bewahrt hat, verdankt sie dem Um-
stände, daß sie das Durchgangsland von Westeuropa nach
Italien ist und, daher kein Nachbarstaat sie dem andern gönnt. An
zwei Stellen überwinden großartige Gebirgsbahnen den wasserscheidenden
Kamm in langen Tunneln: die ältere Gotthardbahn stellt die Ver-
bindung des Rheinlandes, die junge Simplonbahn die Verbindung des
Rhonelandes mit Italien her. In früherer Zeit waren auch die Pässe
die von den Rheintälern nach S. führen, besonders der Splügen,
viel besucht. ^
Einen reichen Schatz besitzt die Schweiz auch in ihren land-
schaftlichen Schönheiten (Hochgebirge und Seen); sie ist dadurch
neben Italien und den Rheingegenden der Hauptanziehungspunkt für
i) Davon sind 3 jetzt zweigeteilt.
5-»