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1. Deutsche Schulgeographie - S. 87

1908 - Gotha : Perthes
87 die diplomatische Weltsprache, wie das Englische die Welt- Handelssprache. Der französische Staat besteht ebenso wie der deutsche seit dem 9. Jahrhundert (s. S. 13). Früher ein Königreich unter dem Hause B ourb on (bourböng), ist das Staatswesen seit der großen Revolution (1789) fortwährenden Schwankungen unterworfen, bald Republik, bald napoleonisches Kaiserreich, bald Königreich; aber trotzdem hat das französische Volk seinen Wohlstand und seine Macht stets zu behaupten gewußt. Die Franzosen sind noch immer ein mehr ackerbauendes als indu- strielles Volk. Das wichtigste Erzeugnis des Bodens ist der Wein, obwohl seit dem verheerenden Einbrüche der Traubenkrankheit spanische, italienische und andre Weine gekauft werden müssen, um dann veredelt als französische Weine wieder verkauft zu werden. Die vorherrschende Getreideart ist der Weizen. Die Kultur der Zuckerrübe hat auch in Frankreich eine große Zuckerfabrikation ins Leben gerufen. Die Industrie leidet unter dem Mangel an Steinkohle, die stete Einsuhr von Belgien notwendig macht, doch steht sie in den Artikeln, bei denen es auf Geschmack und gefällige Form ankommt, noch immer un- übertrosfen da. Seit 1870 ist Frankreich eine Republik, an deren Spitze ein gewählter Präsident steht. Das Land wird in 87 Departements (departmang) geteilt, welche die alten Provinznamen ganz verdrängt haben. In allen Weltteilen besitzt Frankreich Kolonien (Algerien [alfcherien] ist die wich- tigste) von einer Ausdehnung, die die Europas übertrifft, und mit mehr Bewohnern, als Frankreich selbst zählt. (Vgl. D. Sch.-A. 46/47.) § 113. Den Ostrand des Seinebeckens bilden niedere Plateau- flächen mit winkelförmiger Öffnung nach W. Eote d' or und Plateau von Langres, sich steil nach O., langsam nach W. abdachend, ziehen nach No.; auf den Hochflächen von Lothringen zeigt sich schon im Laufe der Mosel und Maas die Nw.-Richtung. Die Hauptstraße von Süddeutschland (Straßburg) nach Paris, an der die Hauptstadt Nancy (nangßi) liegt, sowie die Nebenstraßen müssen zwei Flußübergänge aus- führen, daher hier zahlreiche Schlachtfelder (besonders um Metz, bei Sedau :c.) und Festungen, wie Toul (tül), Verdun (werdöng) u. a. In der Form niederer Höhen zieht dann die Wasserscheide gegen die Sambre (ßangbr) und die Schelde bis an das Kap der Grauen Nase an der Straße von Calais; Frankreich erstreckt sich hier über seine natürlichen Grenzen nach Flandern hinein. Dies ist einer der drei Hauptindustrie- bezirke Frankreichs (wie im belgischen Flandern besonders Weberei); von seinen Hauptorten Roubaix (rubäh)-Tourcoing (turkoang), Lille (lil) und Valenciennes (valangßiän; berühmte Spitzen) sind die beiden letztern
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