1908 -
Gotha
: Perthes
- Autor: Supan, Alexander
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 9
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Alle Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Alle Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 3 – Sekundarstufe 2, Klassen 9/10/11 – 12/13
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): koedukativ
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fällt es steil ab; der hohe Rand erscheint von der Rhone-Ebene aus
als steile Gebirgskette (Cevennen [sjewaiten]). Nach N. und W. senkt
es sich langsam, und nach diesen Seiten sendet es auch seine bedeutendsten
Gewässer: die Loire lloär) mit ihrem Hauptnebenflusse Allier (atttt)
und die in die Garonne mündenden Dordogne (dordönj), Lot (löt)
und Tarn (tärn), von denen der letztere herrliche Talschluchten in
einem höhlenreicheu Gebirge durchströmt. In der Landschaft Auvergne x)
(owarn) erheben sich über dem Plateau zahlreiche erloschene Vulkankegel
(vgl. Eifel, S. 34); der Mont Dore (mong dör), 1900 m, ist der höchste
Punkt des inneren Frankreich; nördlich davon liegt im weiten Tal-
becken des Allier die Hauptstadt Clermont (klermong). Im Loiretal
enthält das Gebirge mächtige Steinkohlen- und Eisenlager, die der groß-
artigen Eisenindustrie (besonders Massenfabrikation) von St. Etienne
(säng etien) das Material liefem.
§ 115. Bald nach der Vereinigung mit dem Allier betritt die
Ztsire das Tiefland, das sich hier durch große Fruchtbarkeit auszeichnet
und der Sitz einer wohlhabenden bäuerlichen Bevölkerung ist. Als Ab-
grenzung gegen das Garonnebecken ziehen niedere Anhöhen vom Zentral-
plateau bis zum Berglande der Bretagne (bretänj), aber mit zwei großen
Lücken: an der Loiremündung und bei Poitiers (poatft); diese Lücke
benutzt die Hauptbahn Paris—tours—poitiers—bordeaux (Anschluß an
Köln—berlin, Fortsetzung nach Madrid—lissabon). An der Loire liegen
eine Reihe bedeutender Städte: Orleans (orleäng) am nördlichsten
Übergangspunkte (daher in der Kriegsgeschichte wichtig), Tours (tür)
— beide in den Landschaften gleichen Namens —, Angers (angfche), die
Hauptstadt der Landschaft Anjou (angschü)^), und Nantes (ns-Ngt) an der
Trichtermündung der Loire mit dem Vorhafen St. Nazaire (ßäng naßär),
der wegen Versandung des Flusfes allein noch größeren Seeschiffen er-
reichbar ist. Die beiden letzteren Städte liegen schon in der Bretagne
(bretänj), die halbinselsörmig vorspringt und eine niedere, aber rauhe Hoch-
fläche ist, in den engen Küsteneinschnitten jedoch ausgezeichnete Häfen be-
sitzt. Die noch keltisch sprechenden Bretonen sind von jeher tüchtige See-
leute gewesen. Brest ist der erste ozeanische Kriegshafen Frankreichs.
§ 116. Das dritte Tieflandbecken, das der Garonne (garön),
breitet sich bis an die Pyrenäen aus, in denen die Garonne entspringt,
während sie ihre Hauptzuflüsse vom Zentralplateau erhält. Die nörd-
liche Landschaft Poitou (poatü) hat nur kleine Küstenflüsse, die Küste
1) Wohnsitz der Arverner in der römischen Zeit.
a) j, ein weiches sch.