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1908 -
Gotha
: Perthes
- Autor: Supan, Alexander
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 9
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Alle Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Alle Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 3 – Sekundarstufe 2, Klassen 9/10/11 – 12/13
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): koedukativ
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Ruszland.
(Vgl. D. Sch.-A. 25 u. 18/19.)
Geographische Lage. Rußland erstreckt sich durch 25 Breitengrade
(45—70°) und über 42 Längengrade, von 18° am Westende des halbinselartig nach
Mitteleuropa vorspringenden Polen bis zum 60. Meridian, der den Ural durch-
schneidet. Ostlich vom Meridian von Petersburg (30°) ist Europa nur russisch.
Der Mittelpunkt des Reiches, Moskau, liegt in derselben Breite wie das On.-Ende
Deutschlands.
§ 139. Im O. und S. verschmilzt das europäische Rußland mit
dem asiatischen; die politische Grenze fällt aber nicht genau mit der
natürlichen zusammen, sondern liegt im südlichen Uralgebirge (ural) etwas
östlich und am Uralflusse etwas westlich davon. Die Landesgrenzen
gegen Rumänien, Österreich und Deutschland, sowie im N. gegen Schwe-
den und Norwegen werden nur stellenweise durch Flüsse gebildet und
sind sonst nicht natürlich. Nur im N. grenzt Rußland an den freien
Ozean, der im Weißen Meere tief in das Land eingreift und die
Halbinsel Kola abgliedert, aber als Eismeer ist er für den Seeverkehr
noch ohne Bedeutung. Die Ostsee und das Schwarze Meer sind
Binnenmeere, deren Zugänge sich nicht in russischem Besitz befinden.
Die Ostseeküste ist zwar buchtenreich (Finnischer und Rigaer Meerbusen),
aber auch hier sind die Häfen im Winter gefroren. Gering ist die
Gliederung der Nordküste des insellosen Schwarzen Meeres, wo die
Halbinsel Krim den Meerbusen von Odessa vom Asowschen Meere
scheidet und diesem nur durch die schmale Straße von Kertsch eine Ver-
bindung mit dem Schwarzen Meere gestattet.
§ 149. Rußland hat nur an seinen Rändern Gebirge: den Kau-
kasus mit der Fortsetzung des Jailagebirges (jä-ila) und den Ural. Das
meridionale Kettengebirge des Urals *) zieht vom Eismeere bis in die
Breite von Köln; es ist das längste Gebirge Europas, erreicht aber
selbst in seinem höchsten Gipfel nicht ganz 1700 m und macht nur aus
der tiefer liegenden sibirischen Seite den Eindruck eines Gebirges,
während es auf der europäischen durch niedere Vorhöhen so allmählich
verläuft, daß man auf dem Hauptpasse (von Jekaterinburg) gar kein
Gebirge zu überschreiten glaubt. Das ganze übrige Rußland ist
ein einziges Tiefland, in dem nur wenige Punkte 300m Seehöhe
erreichen, und auch diese höher gelegenen Teile sind nur sanfte Boden-
schwellen, die (mit einziger Ausnahme des Bergufers der Wolga) so all-
mählich m die tieferen Teile übergehen, daß der Charakter der Ebene
— Gürtel.