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1. Deutsche Schulgeographie - S. 111

1908 - Gotha : Perthes
111 Die Hauptprodukte des Ackerbaues sind Getreide (besonders Weizen und Roggen) und Flachs. (Vgl. D. Sch.-A. 48.) Die Schafzucht gewinnt immer größere Ausdehnung, auch die Pferde- und Rindvieh- zucht ist von Bedeutung. Das Vorwiegen der bäuerlichen Bevölkerung hat zur Folge, daß Rußland verhältnismäßig wenig größere Städte besitzt. Der Bergbau hat seinen Hauptsitz im mittleren Ural, besonders auf der asiatischen Seite, und liefert Gold, Platin, Eisen und Edelsteine (besonders schöne Smaragde). In Bezug auf Gold über- trifft Rußland weit alle anderen europäischen Staaten, in Bezug auf das wertvolle Platin steht es in Europa einzig da. Die Industrie Rußlands ist erst eine neue Pflanzung, und ihrem raschen Aufblühen stehen bedeutende Hindernisse entgegen, vor allem das Vorwiegen der Landwirtschaft treibenden Bevölkerung und die Mangel- haften Verkehrswege bei Ungeheuern Entfernungen. Da aber Stein- kohlen in Menge vorhanden sind, so geht sie unzweifelhaft einer großen Zukunft entgegen. Schon jetzt wird die Maschinenweberei in Wolle, Baumwolle und Seide immer bedeutender; die Lederfabrikation erzeugt von alters her das berühmte Juchten- und Saffianleder. In Bezug auf den Handel nimmt Rußland durch seine Lage und seine Erzeugnisse eine eigentümliche Stellung gegenüber Westeuropa und Asien ein. Während es für jenes vorzüglich Ackerbaustaat ist, aus dem man Rohstoffe holt und wohin man Fabrikerzeugniffe absetzt, ist das Verhältnis zu Asien gerade umgekehrt, denn dieses bringt auf den russischen Markt Naturprodukte, um Fabrikate dafür einzutauschen. Die großen Entfernungen und der Mangel an Steinen machen den Straßenbau schwierig, dafür entschädigen aber im Winter die schranken- lose Schlittenbahn auf der schneebedeckten Ebene und im Sommer die nach allen Richtungen auslaufenden Ströme, die als echte Tiefland- flüsfe geringes Gefälle haben und bis nahe an ihre Quellen schiffbar sind. Da die Hauptwasserscheide keine zusammenhängende Bodenschwelle bildet, so konnte sie leicht durch schiffbare Kanäle durchschnitten wer- den. An der ersten der beiden Hauptunterbrechungen führen solche Kanäle von der Wolga zur Dwina und zum Onega- und Ladogasee, an der zweiten vom Dnjepr zum Njemen und zur Weichsel, so daß alle russischen Meere und der Kaspisee durch Wasserstraßen verbunden sind. In neuester Zeit wird die Bedeutung der Flußschiffahrt (meist mit Dampfern) durch das sich immer weiter ausbreitende Eisenbahn- netz etwas eingeschränkt. Die Hauptbahnen verbinden St. Petersburg, Moskau und Odessa einerseits untereinander, anderseits mit Berlin und Wien. Nach So. geht von Moskau eine Bahn bis Baku, von
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