1908 -
Gotha
: Perthes
- Autor: Supan, Alexander
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 9
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Alle Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Alle Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 3 – Sekundarstufe 2, Klassen 9/10/11 – 12/13
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): koedukativ
164
Persepolizl) erinnern noch an die alte Perserherrschaft. Das jetzige
Herrschergeschlecht ist türkischen Ursprungs und hat seine Residenz nach
Teheran (teheran)2) am Fuße des Elburs verlegt. Mit dem Aus-
lande verkehrt Persien teils über Täbris in Persisch-Armenien, teils
durch die Häsen am Persischen Golfe, denen aber das Randgebirge nur
eine schwierige Verbindung mit dem Binnenlande gestattet.
2. Afghanistan^) (asganistan) ist im N. und O. Gebirgsland, dem
der Hilmend entströmt, um nach seinem Laufe durch die Wüste im
großen Salzsumpfe Hamun (hamün) zu endigen. Durch das Gebirgs-
land fließt nach W. der Heri-rud, nach O. (zum Indus) der Kabul; sie
bilden die bequemste Verbindungsstraße von Turan nach Indien; hier
liegen die bedeutendsten Städte Herat (berat) und Kabul (kabul), und
auf dem Besitze dieser Straße beruht die Bedeutung und Unabhängigkeit
Afghanistans, das die beiden Hauptkolonialmächte Asiens (Rußland und
England) auseinanderhält.
3. Belutschistan (belutschistan) steht jetzt zum Teil mittelbar, zum
Teil unmittelbar unter der Herrschast der Engländer, die hier das
Haupteingangstor zu ihrem indischen Reiche bewachen.
Hochasien.
(Vgl. D. Sch.-A. 32/33.)
§ 296. Hochasien besteht aus zwei Stufen, dem hochgelegenen
Tibet im S. und dem niedrigeren Hanhai im N.
Tibet (tibet) ist das höchste Land der Erde. In einer
Höhe von 4000 m gelegen (so hoch wie durchschnittlich die Gipfel des
Berner Oberlandes), wird es von Gebirgen umrahmt, die sich bis 6000 m
und darüber über das Meer erheben, aber von der tibetanischen Hoch-
fläche aus nur als niedere Gebirge erscheinen. Sie stoßen im W. im
Pamir-H och lande (pannr; „Dach der Welt" genannt) zusammen,
von dem auch der Hindukusch ausgeht; nach So. zieht das Karakorum
(karakorüm)- und Himalaja (himülaja)-Gebirge als Südgrenze
Tibets, nach O. bis nach China hinein der Kuenlun (kuenlun). Im
O. bildet eine Reihe wahrscheinlich meridionaler Ketten die Grenze
zwischen Tibet und China.
Der Himalajas ist das höchste Gebirge der Erde, erscheint aber
nur von S. aus, wo es steil aus einer Tiefebene emporsteigt, in seiner
1) Griechisch, = Stadt der Perser.
2) Persisch, --- die Reine,
stän persisch, --- Land.
4) Indisch, --- Wohnung des Schnees.