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1. Deutsche Schulgeographie - S. 172

1908 - Gotha : Perthes
172 Die anerkannte Staatsreligion ist die Lehre des Konfutse (Anbetung des Himmels und der Ahnen), doch bekennt sich das Volk meist zur Lehre des Fo (Buddha) und ist tief in Aberglauben ver- funken. (Vgl. D. Sch.-A. 49.) An der Spitze des Staates steht als unumschränkter Herrscher der Kaiser („Sohn des Himmels") aus dem Stamme der Mandschu, die im 17. Jahrhundert China erobert (seit dieser Zeit tragen die Chi- nesen den Zopf), aber bald die Kultur und Sprache der Besiegten ange- nommen haben. Den Adel, den jeder durch gute Prüfungserfolge erwerben kann, bilden die Mandarinen^). Das chinesische Reich reicht weit über China hinaus, denn es umfaßt noch 1) die Mandschurei, das Stammland des Herrschergeschlechts, 2) ganz Hochasien. (Vgl. auch D. Sch.-A. 31.) Diese ausgedehnten, aber dünn bevölkerten Gebiete bewirken es, daß das chinesische Reich so groß ist wie ganz Europa, aber trotz der hohen Bewohnerzahl des eigentlichen China weniger Menschen zählt als unser Erdteil. In China gibt es etwa 40 Großstädte (d. h. mit über 100000 Ew.) Seit der Einwanderung der Mandschu ist Peking in einer sandigen Tiefebene die Hauptstadt; ihre Hafenstadt ist Tientsin (tientsin). Wie die neue Hauptstadt am Nordende der großen Ebene liegt, so die alte, Nanking, an ihrem Südende2), am Jangtsekiang, noch immer ein Hauptsitz der Gelehrsamkeit und der Industrie (feine Baumwollstoffe, sogenannte Nankings). In der Nähe der Jangtsekiang- mündung liegt Schanghai, der wichtigste Freihafen, der fast die Hälfte des ganzen chinesischen Seehandels vermittelt; hier wohnen auch die meisten Europäer, und die christlichen Missionen haben hier ihren Ausgangspunkt. Was die beiden genannten Hafenplätze für den Norden und die Mitte, ist Kanton für den Süden. Gegenüber liegt die britische Insel Hongkong, die einen großen Teil des Handels zwischen China und dem Auslande vermittelt. Auch in Nordchina haben sich bereits fremde Mächte festgesetzt: Deutschland hat Kiautschou, Eng- land Weihaiwei (beide auf der Halbinsel Schantung) gepachtet; das von Rußland gepachtete Kwantnng mit der lange umstrittenen Festung Port Arthur ist nach dem russisch-japanischen Kriege 1905 an Japan übergegangen. (Vgl. D. Sch.-A. 42/43.) Zu China gehört auch die Insel Ha in an. § 213. Die Mandschure» (Mandschurei), die Heimat der Man- dschu und ein Teil des chinesischen Reiches, wird im W. durch das Chingan-Gebirge von der Gobi und im O. ebenfalls durch ein Gebirge vom Meere getrennt. (Vgl. D. Sch.-A. 30 u. 31). Die Nordgrenze bildet, 1) Eine portugiesische Bezeichnung (von roandar = befehlen). 2) Daher der Name (pe = Nord, nan = Süd, king = Hauptstadt).
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