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1. Deutsche Schulgeographie - S. 183

1908 - Gotha : Perthes
183 Daher ist das Flachland teils Wüste, teils Steppe (vgl. D. Sch.-A. 60), die mit schattenlosen Eukalyptenwäldern oder Skrubslächen (dichtes Gestrüpp mit stacheligen Enden) wechseln. Am feuchten Ost- abhange des Gebirges können sich wegen der Nähe der Wasserscheide nur kleine Flüsse entwickeln, im Innern verhindert die Trockenheit die Bildung großer Flüsse. Der bedeutendste ist der Murray (mörre) mit dem Darling, die von dem höchsten Gebirge Australiens ernährt werden. Die übrigen Flüsse sind Creeks (krlks), die zur Regenzeit mächtig anschwellen und sich in der trockenen Zeit in eine Reihe von Lachen auflösen. In gleicher Weise schrumpfen auch die zahlreichen Seen zu salzigen Lachen zusammen oder trocknen ganz aus. Eigentümlich wie die Pflanzenwelt Australiens ist auch seine Tier- welt. Sie gleicht jener, die in einer längst entschwundenen Erdperiode, vor dem Auftreten des Menschen, auch Europa bewohnt hat. Die Säuge- tiere sind fast nur durch Beutler (das Känguruh, ein Jagdtier) und Schnabeltiere vertreten; die Affen, die Raub- und die Huftiere fehlen gänzlich, mit einziger Ausnahme einer wolfsähnlichen Hundeart. Desto reicher ist die Vogelwelt entwickelt, die durch zahlreiche Papageie-n und Schopftauben sowie durch den Emu, den australischen Strauß, charakterisiert wird. § 223. Die Urbewohner von Australien sind eine selbständige Rasse. (Vgl. D. Sch.-A. 44.) Man nennt sie wegen ihrer dunkelbraunen bis schwärz- lichen Hautfarbe Australneger, doch unterscheidet sie starke Behaarung von den afrikanischen Schwarzen. Trotz guter Verstandesanlagen sind sie wegen der Not des täglichen Lebens, der Abgeschlossenheit von jeglichem Verkehre und der Eintönigkeit der Umgebung nicht über die ersten An- sänge der Gesittung hinausgelangt und jetzt in raschem Aussterben be- griffen. Australien wurde im 16. Jahrhundert entdeckt, aber erst gegen Ende des 18. Jahrhunderts durch den berühmten englischen Weltumsegler Cook (kük) genauer bekannt. Die großen Herden von Meersäuge- tieren (Robben, der südliche Walfisch, Potwal genannt), die das australische Meer beleben und zahlreichen Schissen Gelegenheit zu ge- winnbringender Tätigkeit geben, waren es, die die Europäer zuerst auf diesen Erdteil aufmerksam machten. 1788 gründete die englische Regierung die erste Kolonie (Neu-Südwales), die sie mit Sträflingen bevölkerte; bald folgten freie Einwanderer nach, und als 1851 in den Australalpen große Goldlager, die nur den californischen nachstehen, entdeckt wurden, wuchs die Zahl der Kolonisten (meist Briten, aber auch Deutsche) außerordentlich. Jetzt ist Australien eine der wichtigsten britischen Kolonien, wenn auch hier weniger Menschen leben als in
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