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1. Teil 2 = Obere Stufe - S. 18

1885 - Bielefeld : Velhagen & Klasing
18 Kursus Iii. Abschnitt I. §§ 10. 11. in Mitteldeutschland in 92 und in Kairo in 90 Tagen. — Wesentlich verschiedener aber gestalten sich die Wirtschaftsverhältnisse der ländlichen Bevölkerung in den Ländern, in welchen das Vieh das ganze Jahr hindurch im Freien bleiben kann, als in denjenigen, in welchen für die Wintervorräte gesorgt werden muß. Ebenso wichtig ist es für den Handel, ob die Häfen das ganze Jahr hindurch eisfrei bleiben oder nur wenige Monate zugänglich sind. Je höher sich die Erdoberfläche über den Meeresspiegel erhebt, desto niedriger wird die Temperatur, und zwar nimmt die Wärme in gleicher Weise ab, wie bei der Entfernung vom Äquator nach den Polen zu; diese Abnahme der Wärme beträgt bei 100 m der senkrechten Erhebung — 0,5° (E. der mittleren Temperatur und übt natürlich ihren Einfluß auf die Pflanzenwelt der Gebirge aus. Besteigt mau die Alpen, so ändern sich die Pflanzengestalten und nehmen der Höhe ent- sprechend einen nördlicheren Charakter an, bis man an der Schneegrenze zu jenen schönen, großblumigen Gewächsen mit geringer Blattentwickelung gelangt, welche sich im höchsten N. finden oder mit den dort heimischen nahe verwandt sind. Infolge dieser Temperatnrabnahme mit der Erhebung über den Meeresspiegel scheinen die hochgelegenen Gebirgsorte ein den nördlicher gelegenen Tiefländern gleiches Klima zu besitzen. Dies gilt jedoch nur von der mittleren Jahres- wärme. Da mit der Erhebung die Wärme im Sommer schneller abnimmt als im Winter, so bewirkt diese Abnahme eine geringere Sommertemperatur. Auf dem Theodulpaß in der Schweiz (3339 m) ist die mittlere Jahreswärme — 6,6° und auf Nowaja Semlja — 7,8°, während dort die Sommerwärme nur -f- 0,2° und hier -|- 4,25° C. beträgt. So ist es denn natürlich, daß die Gerste in Lappland unter dem 70.° n. Br. noch reift, während der Getreidebau schon auf der halben Brockenhöhe (600 in) aufhören muß. (§ 11.) Die Winde. Öffnet man die Thür eines geheizten Zimmers nach dem kalten Flure, so entsteht in der Thüröffnuug eine doppelte Luftströmung: die kalte Luft aus dem Flur tritt unten in das Zimmer und die warme Luft des Zimmers strömt oben in den kalten Flur. Wie in geschlossenen Räumen durch ungleiche Er- wärmung der Luft Strömungen verursacht werden, ebenso bringen auch Temperaturunterschiede in der freien Atmosphäre Luftströmun- gen hervor. Wäre die Erdoberfläche und mit ihr die Atmosphäre gleichmäßig erwärmt, so würde der Lustdrnck an der Erdoberfläche der gleiche sein, und das Gleich- gewicht der Luft bliebe ungestört. Da jedoch die Wärme ungleichmäßig verteilt ist, so wird hierdurch das Gleichgewicht der Luft aufgehoben; sie strömt von den Orten höheren zu denjenigen niedrigen Barometerstandes*), d. h. Luftdruckes; es entstehen so Luftströmungen, welche man Winde nennt. Land- und Seewinde. Verschiedene, gleichzeitig von den Sonnenstrahlen unter demselben Winkel getroffene Gegenstände nehmen je nach ihrer Beschaffenheit *) Verbindet man die Orte, welche einen gleichen mittleren Barometerstand haben, durch Linien, so werden diese Isobaren genannt.
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