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1885 -
Bielefeld
: Velhagen & Klasing
- Autor: Kopka, C., Baenitz, Karl Gabriel
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 3 – Sekundarstufe 2, Klassen 9/10/11 – 12/13
- Schulformen (OPAC): Gehobene Lehranstalt, Höhere Lehranstalt
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Jungen
34 Kursus Iii. Abschnitt I. § 16.
werden große Gebirge und mächtige Plateaus nach und nach bis in ihr Zentrum
durchfurcht und ausgenagt. Das Alpengebiet zeigt in seinen tiefeinschneidenden
Qnerthälern die in Bildung begriff enen Thalwege, während die Längen-
thäler das letzte Stadium der Thalbildung darstellen.
Hierher gehört auch die Entstehung der Thäler der Elbe und ihrer Nebenflüsse in der
sächsischen Schweiz. „Dieses Labyrinth von grotesken Felsmassen war ursprünglich eine
monotone Ebene von fast horizontal liegenden Sandsteinmassen und dehnte sich im Niveau
des Königsteins und Liliensteins gleichförmig aus. Auf diesem Plateau strömte die Elbe und
stürzte sich ungefähr in der Nähe von Pirna über den steilen Rand des Saudsteingebirges,
welches sich dort aus dem Flachlande erhebt. Ihre Wogen unterwühlten das Gestein, es
brach zusammen, der Wasserfall rückte stromaufwärts und zog sich langsam mehr und mehr
in das Sandsteinplateau hinein, bis er dieses ganz durchschnitten hatte. Das neue Bett der
Elbe liegt über 270 m tiefer als das ursprüngliche. Durch diese Niveauveränderung erhielten
auch die Nebenflüsse eine Gelegenheit zur Ausbildung ihrer Fallthätigkeit; ihre Wasserläufe
schnitten sich tief in den Sandstein zu jenen Schluchten ein, welche sich heute in labyrinthischem
Gewirre zwischen den unberührt gebliebenen Felspartieen, den Ruinen eines zerstörten Land-
striches, hindurchwinden." (Credner.)
Ein noch großartigeres Beispiel liefern die Erofionsthüler des Colorado, welcher auf
seinem 60 Meilen langen Laufe in einer 1000—2000 m tiefen Schlucht (Canon) die
Fig. 25. Erdpyramiden bei Bozen in Südtirol
Fig. 26. Durchschnitt zur Erklärung der Erdpyramidenbildung.
a. b. u. c. Wände und die Sohle des im Porphyr ursprünglich ausgewaschenen Thales.
d. n. e. Die Ausfüllung des Thales durch Moränenschutt eines alten Gletschers, g. I. u. h.
Jetziger Thaleinschnitt mit den Erdpyramiden.