Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Teil 2 = Obere Stufe - S. 143

1885 - Bielefeld : Velhagen & Klasing
Kursus Iii. Abschnitt Ii. §§ 82. 83. 143 Kalisalze als Düngmittel Verwendung finden; die Braunkohlenlager liefern für die Zuckerfabriken ein billiges Heizmaterial. Daher ist dieses Gebiet der Mittelpunkt der intensivsten Rübenzuckerindustrie geworden. Unter der Einwirkung derselben herrscht in den meisten Orten des Gebiets: Braunschweig, Schönebeck, Staßfurt, Kalbe, Aschersleben ein reges, gewerbliches Leben. Hierher gehören auch die beiden alten kirchlichen Stiftungen Halberstadt und Qnedlinburg. 2. Das norddeutsche Tiefland. (§ 83.) Das norddeutsche Tiefland im allgemeinen. Das norddeutsche Tiefland, der westliche (kleinere) Teil des nordeuropäischen Tieflandes, welches durch die aralo-kaspische Senke mit dem großen nordasiatischen Tieflande in Verbindung steht, war in der Eiszeit wie ganz Nordeuropa mit unge- Heuren Gletschern bedeckt, welche von Skandinavien und Finnland bis zu den deutschen Mittelgebirgen reichten; sie führten die oft riesigen Granitmassen mit, welche als erratische oder Findlingsblöcke über das ganze norddeutsche Tiefland zerstreut sind. Letzteres ist mit einer mächtigen aus Sand, Lehm, Thon und Mergel bestehenden Schicht bedeckt, aus welcher die festeren Gesteine (Kreide, Kalk nud Gips) nur an wenigen Stellen hervortreten (Gipsfelsen bei Stade, Lüneburg und Segeberg in Hol- stein, Spereuberg südlich von Berlin, Kalkberge bei Rüdersdorf östlich von Ber- lin und Wapno in Posen, Fig. 21). In der Tiefe finden sich zahlreiche Stein- salz- und Braunkohlenlager. Das norddeutsche Tiefland zerfällt in zwei durch Natur und Klima nicht unwesentlich verschiedene Teile: in eine ostdeutsche und westdeutsche Tiefebene. Die ostdeutsche Tiefebene, welche den norddeutschen, von 30. nach Nw. streichenden Gebirgen in einer immer mehr abnehmenden Breite bis zur Elbe vorgelagert ist, zeigt in ihrer Oberflächenbildung eine große Ähnlichkeit mit diesen Gebirgen. Wie bei diesen erfolgt ihre Senkung von 80. nach Nw.; dieselbe Bildung tritt auch bei den beiden Landrücken ein, welche die Tiefebene gleichfalls in der Richtung jener Gebirge durchziehen und dieselbe in eine südliche und zentrale Tiefebene gliedern. Die Gestaltung der ostdeutschen Tiefebeue bestimmt zugleich die nordwestliche Richtung der Flüsse, welche besonders bei denen der zentralen Tiefebene hervortritt. Die östlichen Nebenflüsse (Netze, Spree, Havel und Aller) nähern sich den östlichen Hauptflüssen, in deren alten Betten sie fließen, auf eine geringe Entfernung und bilden gleichsam die Fortsetzung derselben. Diese Flüsse konnten ohne große Schwierigkeiten durch Kanäle in Preußen zu einer großen Querstraße verbunden werden. Die westdeutsche Tiefebene zeigt in ihrer Oberflächenbildung eine größere Einförmigkeit. Sie besteht im allgemeinen aus 2 Abschnitten: der höheren, wenig fruchtbaren, von Heiden und Mooren bedeckten Geest und den niedrigen, überaus fruchtbaren Marschen an der Meeresküste.
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer