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1. Teil 2 = Obere Stufe - S. 166

1885 - Bielefeld : Velhagen & Klasing
166 Kursus Iii. Abschnitt Iii. § 101. Thälern zerrissen werden. Diese Plateauflächen sind nur in den niederen Regionen mit Wäldern bedeckt, in den oberen stellen sie öde Fels-, Schnee- und Eiswüsten dar, wie sie in solcher Ausdehnung selbst in den doppelt so hohen Alpen nicht vorkommen. Die größten Schneefelder sind: Svartisen, südwestlich von Snlitelma in der nördlichen und das Dovresjeld, Jötuusjeld, Jostedals Brae und Folgesonden in der südlichen Hauptmasse. In die öden Bergflächen sind nirgends tiefe Pässe eingesenkt, welche, wie in den Alpen, die entgegengesetzten Flußthäler verbinden; vielmehr führen die Straßen über die breiten Plateaus, wodurch die Verbindung zwischen dem 0. und W. überaus schwierig ist. Die Hauptstraße und einzige Bahn, welche über das Gebirge von Christiania nach Drontheim führt, begleitet zuerst das Thal des Lagen bis zum Mjöseusee und das des Glommen bis zur Bergwerkstadt Röräs, überschreitet dann den, die beiden Hauptmassen des Gebirges verbindenden Rücken, worauf sie im Thal der Gula nach Drontheim zieht. Die zweite Straße, welche Christiania mit dem Moldefjord verbindet, begleitet das herrliche Thal des Lägen, das Gudbraudsdal, welches in dem wildesten Teil der skandi- navischen Gebirgswelt zwischen den Firnmeeren und Bergriesen des Dovresjeld und des Jötuusjeld liegt. Das ebenso schöne Roms dal, das Thal der Rauma Elf, welche in einem auf der Wasserscheide gelegenen See mit dem Lägen die gemeinsame Quelle hat, fiihrt zum Fjord. Im W. fällt das skandinavische Gebirge steil zum Meere und zu den zahl- reichen Buchten desselben, den Fjorden, ab. Die Fjorde (§ 16,2), welche tief in das Gebirge, oft sogar bis an den Saum der Firn- selder (Sognefjord) dringen, in welche die Flüsse von den hohen Bergwänden in tosendem Fall herabstürzen (der 150 m hohe Wöringssoß in den Hardangersjord), und in deren Fluten sich die schneebedeckten Häupter der Berge und die tief herabsteigenden Gletscher spiegeln, bilden den eigenartigen Schmuck der skandinavischen Alpen. An den Fjorden, welche in einem noch höheren Grade wie die ganze Westküste bei ihrer geschützten Lage durch ein mildes Klima ausgezeichnet sind, konzentriert sich auf einzelnen Höfen (Gaards) und in Städten die Be- völkerung; denn die Natur Norwegens weist die Bewohner vornehmlich auf das Meer hin, welches in seinem unerschöpflichen Fischreichtum von jeher Tausenden eine ergiebige Erwerbs- quelle gewährt hat (Kabeljau- oder Dorschfang in dem Westfjord bei den Lofoten und südlich vom Drontheimer Fjord und der Heringsfang am Stavanger Fjord). Die Handelsstädte der Westküste: Tromsö, Drontheim, Christiansund und besonders Bergen betreiben beinahe aus- schließlich einen ausgedehnten Herings- und Stockfischhandel. Im Gegensatz zu dem steilen Absturz im W. senkt sich das Gebirge nach 0. und S. nur ganz allmählich. Die südliche niedrige Berglandschaft ist reich an Wäldern und nutzbaren Metallen. In den Bergwerken von Noras, an der Straße zwischen Christiania und Drontheim, wird Kupfer gewonnen, welches über Drontheim ausgeführt wird. Das Gebiet im W. des Christiamafjords liefert reiche Eisenerze und die Umgegend von Kongsberg Silber. Daher führen die norwegischen Handelsplätze am Skager Rak: Christiansand, Arendal, Laurwig, Drammen, Christiania und Frederikstadt hauptsächlich Holz und Roheisen aus; das norwegische wie das schwedische Eisen wird trotz seiner vorzüglichen Güte im Lande selbst aus Maugel an Steinkohlen nur zum geringsten Teil verarbeitet. Im 8. läßt das Gebirge in Norwegen nur für eine schmale Küstenebene am Skager Rak Raum; im östlichen und südlichen Schweden dagegen hat die Tief- ebene eine größere Ausdehnung.
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