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1. Teil 2 = Obere Stufe - S. 186

1885 - Bielefeld : Velhagen & Klasing
186 Kursus Iii. Abschnitt Iii. § 114. Das Stufenland des Ebro besteht aus einer kleineren Hochebene (500 bis 300 m) am oberen und aus einem größeren Tiefland am mittleren Ebro. Das ganze Gebiet trügt als der trocken gelegte Boden eines ehemaligen Binnenseees denselben Charakter einer öden Salzsteppe oder Wüste. Auf weiten Strecken sind die von tiefen Spalten zerrissenen Ebenen ohne Baum und Strauch, ohne Vege- tation und ohne menschliche Wohnungen. Besonders ausgedehnt sind solche Wüsteneien in dem Gebiet zwischen Zaragoza und Lerida. Im Gegensatz zu den wüsten Einöden bilden die fruchtbaren Striche an den Flüssen liebliche Oasen, welche mit Weizenfeldern, Weingärten und Wal- düngen von Maulbeer-, Öl-, Mandel- und Feigenbäumen bedeckt sind. Diesen Charakter trägt das Gebiet am linken Ebronfer zwischen Miranda und Lograno und zu beiden Seiten des Stromes am Kaiserkanal; in der letzteren Oase liegt Zaragoza, die bedeutendste Stadt des ganzen Stufenlandes. Dasselbe ist wegen seiner Natur schwach bevölkert und arm an größeren Orten; die Lage von Zara- goza sowohl wie von Pamplona ist durch die Richtung von Straßen über die Pyrenäen (Paß von Roncevalles) und nach dem Hochlande (am Jalon) bestimmt. Im 80. wird das Stufenland vom Meere durch das Küsteugebirge von Katalonien abgeschlossen; letzteres zweigt sich von den Ostpyrenäen ab und ver- bindet dieselben mit der Sierra de Cnenea; es wird vom Ebro in einem von steilen Felswänden eingeschlossenen Thale durchbrochen. Das Gebirge ist reich an Eisen, Steinkohlen und Salz; bei Kardona besteht ein ganzer Berg aus Steinsalz; daher herrscht in Katalonien eine rege gewerbliche Thätigkeit (Eisen- und Baumwollenindustrie) und in Verbindung mit derselben auch ein lebhafter Handel. Unter den zahlreichen kleineren Jndnstrieorten ragt Reus hervor; Tarragona, die Hafenstadt von Rens, und besonders Barcelona sind bedeutende Industrie- und Handelsstädte. An das katatonische Gebirge schließt sich das Bergland von Valencia; das- selbe bildet den südlichsten Abschnitt des iberischen Gebirgssystems und wird vom Gnadalaviar und Jncar durchbrochen. Das südliche Bergland, welches Murcia, Grauada und Ostandalusien umfaßt und vom Segura bis zum Kap Tarifa reicht, steht mit dem östlichen Abschnitt der Sierra Morena in Verbindung. Es stellt ein von zahlreichen Bergketten durchzogenes Hochland dar, welches durch Querrücken in eine Anzahl von Hochebenen geschieden wird; letztere sind aus Mangel an Niederschlägen im Sommer zum Teil Steppen; bei künstlicher Bewässerung jedoch besitzen manche die üppigste Frucht- barkeit: das siud die Vegas oder Huertas (Gärten), in denen ein ewiger Früh- ling währt und die Saat und Ernte das ganze Jahr hindurch wechseln. Am herrlichsten ist die vom Genil durchströmte und bewässerte, rings von Bergketten eingeschlossene Vega von Granada, das Paradies Spaniens. Am östlichen Ende der Vega liegt die Stadt Granada, an deren Herrlichkeit zur Zeit der mau- rischeu Könige noch der maurische Königspalast, die Alhambra, erinnert. Unter den Bergketten des Hochlandes ragt die Sierra Nevada, die bei einer verhält- nismäßig geringen Länge (130 km) und Breite (30—45 km) um so imponierender erscheint, als das höchste Gebirge der Halbinsel mit steilen, wildzerklüfteten Felswänden und großen Schneefeldern empor. Die Pyramide des Mulahacen (3600 m) steht nur den Alpengipfeln
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