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1. Teil 2 = Obere Stufe - S. 226

1885 - Bielefeld : Velhagen & Klasing
226 Kursus Iii. Abschnitt Iii. § 137. (§ 137.) Bevölkerung. Rußland gehört bei einer Bevölkerung von 83^2 Millionen auf 97 000 Q.-M., 5 40000v qkm, — 900 Einwohner auf 1 Q.-M., 16 auf 1 qkm, — mit Skan- dinavien zu den am schwächsten bevölkerten Ländern Europas. Die geringste Be- Völkerungsdichtigkeit findet sich in der arktischen Tiefebene, auf der fiuuischeu Fels- und Seeeuplatte und in der südlichen Steppenregion, die stärkste (2600 auf 1 Q.-M., 50 auf 1 qkm) im Gebiet des Tschernosem, in den angrenzenden Jndnstriebe- zirken und in Polen. Hinsichtlich der Abstammung bildet die Bevölkerung Rußlands zwar im einzelnen ein buntes Gemisch von Volksstämmen, welche verschiedenen Rassen und Sprachen augehören, stellt jedoch im ganzen wegen des gewaltigen Übergewichts einer Nationalität, der slavischen, im Verhältnis zu der Bevölkerung andrer Staaten wie der Österreichs eine große Einheit dar; dieser Umstand hat die Bil- dnng eines einheitlichen nationalen Staatswesens in Rußland ermöglicht. I. Die kaukasischen Volksstämme. 1. Die Slaveu (661/2 Millionen), welche den Hauptbestandteil der Bevölkerung bilden, bestehen aus den beiden Gruppen der Polen (5v^ Millionen) und der Russen (61 Millionen). Die Russen zerfallen in die Großrussen, Kleinrussen und Weißrussen. Die Großrussen (41 Millionen) bilden den Grundstock des herrschenden Volksstammes; sie bewohnen den größten Teil des Landes nordöstlich von einer Linie, welche Dünaburg mit Kursk und dem Knie des Don verbindet. Die Kleinrussen (16^2 Millionen) nehmen Süd-, Klein- und Westrußland bis zum Pripet ein; sie bilden unter dem Namen der Ruthenen auch die Bevölkerung von Ost- galizien. Die Weißrussen (31/2 Millionen), aus der Vermischung der Großrussen mit den Polen entstanden, sind über den mittleren Teil von Westrußland (bis Grodno und Dünaburg) und über den östlichen Teil von Großrußland (Smolensk) verbreitet. Neben den Russen und Polen kommen die übrigen Slaven (Serben in Südrußland und Bulgaren in Bessarabien und der Krim (100,000) kaum in Betracht. 2. Den Slaven nahe verwandt sind die Letten (über 1 Million) um den rigischen Meerbusen in Livland und Kurland und die Littauer (15/e Millionen) im nördlichen Lit- tauen; die Sprachen beider Volksstämme stehen unter allen indo-europäischen Sprachen dem Sanskrit am nächsten. 3. Die Deutschen (1 Million) sind über das ganze Reich zerstreut; sie bilden den Adel und die Stadtbevölkerung in den Ostseeprovinzen und sind in großen Ackerbaukolouieen besonders in Südrußlaud am Dniepr und an der Wolga um Saratow und Sarepta ansässig. 4. Die Juden (272 Millionen) wohnen besonders zahlreich in Westrußland und in Polen, wo sie häufig in den Städten die Hälfte der Bevölkerung ausmachen. 5. Die Rumänen (V2 Million) bilden die Hauptbevölkerung von Bessarabien. 6. In geringerer Anzahl sind Schweden (V* Million) in Finnland, Griechen, Armenier und Zigeuner in den südlichen Küstengebieten vertreten. Ii. Die mongolischen Volksstämme. 1. Die Finnen (5 Millionen) nehmen unter den mongolischen Stämmen durch ihre Zahl und höhere Bildung den ersten Platz ein. Sie zerfallen in Westfinnen (Esthen, Finnen, Lappen) und Ostfinnen (Samojeden, Syrjänen an der Petschora, Permjäken, Wotjaken, Tscheremisseu, Mordwinen und Wolgafinnen an der Kama und Wolga). — Bis auf die
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