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1. Leitfaden bei dem Unterrichte in der vergleichenden Erdbeschreibung - S. 85

1873 - Freiburg im Breisgau [u.a.] : Herder
Vertikale Gliederung der Alpen. §. 51. 85 des Montblanc. Der östliche Hauptarm, dessen wichtigste Thäler sich nach N. oder O. öffnen, hat daher deutsche und einige slavische Bevölkerung erhalteu, der westliche, zwischen Italien und Frank- reich, romanische, während die Centralalpen vorzugsweise deutsche Bewohner enthalten. Ii. Vertikale Gliederung der Alpen. In Bezug auf die (absolute) Erhebung der Alpen über den Meeresspiegel unterscheidet man: Voralpen, Mittelalpen und Hoch alpen. a. Die Voralpen finden sich fast ausschließlich auf der Nordseite, welche weit weniger steil abfällt als die Südseite. Ihr Fuß ruht manchmal schon auf einer Hochebene von 650 m. absoluter Hohe. Sie erstrecken sich bis zur Greuze des Baumwuchses hinauf (oder bis 1600 m.) und übertreffen an Höhe schon alle mitteldeutschen Gebirge. Sie enthalten einen Neichthum an Wäl- dern und die Frühlingsweiden, bevölkerte Thäler mit Dörfern, Flecken und Städten. li. Die Mittelalpeu (1600—2600 m.) reichen von der Grenze des Vanmwuchses bis zu der des ewigeu Schnees. Sie enthalten die Almen- oder Alpenweiden, d. h. Triften, welche mit Gras, Blumen und Alpenkräuteru bedeckt und im Sommer von zahlreichen Heerden belebt sind, wo der Senne seine „Alpenwirthschaft" treibt. Hier ist zugleich die Heimat der dem Alpen - lande eigenthümlichen Thiere, der Gemse, des Steinbocks u. s. w. c. Die Hoch alpen oder die Region des ewigen Schnees und Eises, welche an der Nordseite der Alpen bei etwa 2600 m., auf der Südseite bei 2860 m. beginnt. Dies ist die Wohnung eines ewigen Winters, wo weite Schueeselder und Eismassen eine Oberfläche von mehr als 100 Quadratmeilen bedecken, und nur an Felswänden, die zu steil sind, um dauernden Schnee zu tragen, ragt das graue, nackte Gestein hervor. Die Gletscher (in Tirol „Ferner" genannt) sind stromartige Eis- Massen, bis fünf Stunden lang, welche theils die Schluchten des Hochgebirges ausfüllen, lheils (mit starker Neigung) in hohen Thalrinnen hangen. Sie senken sich, wie Lavaströme, in die Cnltnrthäler hinab (vom Montblanc 23 Gletscherarme). Fast nur auf der Nordseite der Alpen finden sich Gletscher, weil die Südabdachung zu sehr der Sonne ausgesetzt und in der Regel zu steil ist. Die an ihrem Fuße, oft aus gewaltigen Eispforten, hervorfließenden wilden, trüben Gletscherbäche bilden mit ihren reichen Wasserschätzen die nie versiegende Quelle der schiffbarsteu Ströme Mitteleuropas, welche im heißen Sommer daher ihre reichsten Spenden erhalten, zum Ersatz für das, was die niedrigen Berge und Hügel alsdauu versagen, wodurch eine gewisse fortwährende Gleichmäßigkeit der Wafsersülle entsteht. Die längsten und bedeutendsten Thäler der Central- und Ost- Alpen folgen der Richtung der Hauptketten von S.-W. uach O.-O., so die Läugeuthäler der oberu Rhone, des obern Rheines, des Inns; gegen Osten: die der Drau und Sau. Hier sammeln sich die Atpengewässer nicht blos aus deu Hauptthäleru, sonder»
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