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1. Lehrstoff der mittleren und oberen Klassen - S. 52

1910 - Leipzig : Warting
52 Vierter Abschnitt. Die Ursache der Regenarmut ist jedoch in beiden Gebieten eine verschiedene. Im N. wird sie verursacht durch die Nordost-Passate, welche wenig Feuchtigkeit mit- bringen, weil sie schon über weite kontinentale Gebiete hinweggestrichen sind und außer- dem aus kälteren in wärmere Gegenden gelangen. Im 8. bringen die Südost-Passate zwar reichlich Feuchtigkeit mit, dieselbe wird aber größtenteils an den hohen Gebirgs- ketten, welche das Südafrikanische Hochland im 8. und 0. umgeben, niedergeschlagen und gelangt kaum noch ins Innere und an die Westküste. 3. Das Gebiet vorherrschender Winterregen umfaßt im N. die Atlas-Länder, im 8. den grüßten Teil des Kaplandes. Die Pegetationszonen schließen sich auf das engste an die Klimazonen an. Das tropische Florengebiet ist gegenüber anderen Tropengebieten artenarm. Steppen und Savannen wiegen vor, während Urwälder im Vergleich zum tropischen Asien und Amerika zurücktreten. Auf den Savannen findet sich übrigens meist eine reiche Baumvegetatiou, die in Form lichter Wälder auftritt. Die Hauptcharakterbäume der Savannen sind der Affen- brotbaum mit mächtigem Stamm, weit sich ausbreitenden Zweigen und abfallenden Blättern, verschiedene Akazien, baumartige Euphorbiaceen und die Sykomore, eine Feigenart. In den Urwäldern bilden Palmen, Eykadeeu, Bananen und Pandanus- Arten die Hauptbestände. Unter ersteren nennen wir die Olpalme, eine niedrige Fieder- palme und die den Palmwein liefernde Weinpalme. Die Wüstengebiete sind sehr vege- tationsarm. Für die Sahara ist die Dattelpalme die eigentliche Charakterpflanze. Die Flora der Nordküste schließt sich ganz an diejenige der übrigen Mittelmeerländer an. Unter den Kulturpflanzen Afrikas ist außer den schon erwähnten (Dattel-, Ol- und Weinpalme, Banane, Sykomore) in erster Linie der Kaffeebaum zu nennen, der fast im ganzen tropischen Afrika wild vorkommt, am häufigsten jedoch in den Ländern südlich von Abessinien. Ferner ist eine Baumwollart in Afrika heimisch. Unter den Körner- früchten ist die Hirse (Durra) am verbreitetsten. Im Gegensatz zur Pflanzenwelt zeichuet sich die Tierwelt Afrikas durch großen Formenreichtum aus. Besonders artenreich ist die Klasse der Säuge- tiere, und unter ihnen treten wieder die Ordnungen der Wiederkäuer und Dickhäuter besonders hervor. Unter den großen Dickhäutern ist der afrikanische Elefant am wichtigsten. Zwar ist es noch nicht gelungen, ihn zu zähmen, aber des Elfenbeins wegen, das einen Haupt- Handelsartikel bildet, wird er viel gejagt. Er war ursprünglich vom Südrand der Sahara südwärts über ganz Afrika verbreitet, ist aber in Kapland bereits ausgerottet, auch in manchen anderen Gegenden selten geworden. Die gleiche Verbreitung hat das Rhino- zeros, von dem 2 Arten, das einhörnige und das zweihörnige, vorkommen. Ebenso kommt das plumpe Nil- oder Flußpferd in allen Flüssen mit Ausnahme des Nordwestens vor. Unter den Wiederkäuern ist zunächst der Kaffernbüffel zu nennen, sodann die wunderliche Giraffe. Besonders zahlreich an Arten wie an Jndividueuzahl aber sind die Antilopen. Bewohner der Steppen und Savannen sind ferner die gestreiften wilden Pferdearten, das Zebra und Quagga. Von Raubtiereu ist über ganz Afrika mit Ausnahme der Wüstengegenden der Löwe verbreitet, ebenso der Leopard und die verschiedenen Hyänenarten. Auf Nord- afrika beschränkt ist der Schakal und der Ichneumon, das heilige Tier der alten Ägypter. Affen finden sich sehr zahlreich in ganz Afrika, besonders die Gruppen der Meerkatzen und der Hundsaffen oder Paviane. Die beiden menschenähnlichen Affen, der Schimpanse und der Gorilla, sind nur in den Urwäldern des westlichen Tropengebiets zu finden. Unter den Vögeln sind in Nordasrika durch die große Zahl von Individuen die Geier charakteristisch, die durch Fortschaffung des Aases in den Städten sich nützlich machen. Die Charaktervögel der Steppen sind der rasche Strauß mit verkümmerten Flügeln, der an Stelle der Schwingen die langen, schlaffen, weißen Federn hat, welche für Afrika einen wichtigen Handelsartikel bilden, und der als Schlangenvertilger geschätzte Kranichgeier oder Sekretär. Die Flüsse und Seen sind durch zahlreiche Schwimm- und Sumpfvögel belebt (Flamingo, Ibis, Pelikan). In den Wäldern sind überall Papageien häufig, in Guinea der gelehrige Graupapagei. Krokodile finden sich in fast allen afrikanischen Flüssen. Ebenso smd zahlreiche
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