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1. Lehrstoff der mittleren und oberen Klassen - S. 112

1910 - Leipzig : Warting
112 Fünfter Abschnitt. Eine totale Mondfinsternis entsteht, wenn der Mond zur Zeit des Voll- mondes so nahe einem seiner Knoten steht, daß er vollständig in den Kern- schatten der Erde sällt, eine partielle, wenn nur ein Teil des Mondes durch den Kernschatten der Erde geht. Eine ringförmige Mondfinsternis ist un- möglich, weil der Durchmesser der Erde größer als der des Mondes ist. Abb. 63 zeigt, daß eine Mondfinsternis, partielle wie totale, stets gleichzeitig an allen denjenigen Orten der Erde zu beobachten ist, für welche der Mond über dem Horizont steht. Sie ist eine reale Erscheinung, da der Mond wirk- lich durch deu Erdschatten hindurchgeht. Für jeden einzelnen Ort auf der Erdoberfläche sind daher Mondfinsternisse häufiger als Sonnenfinsternisse. Im ganzen treten letztere häufiger auf, als erstere. § 100. Geologische Grundbegriffe. Die Geologie ist eine der Geographie nahe verwandte und sür sie unentbehrliche Wissenschaft, die den Aufbau und die Entwicklungsgeschichte der Erde erforscht. Die Erde war ursprünglich eine feuerflüssige Kugel, wie es gegen- wärtig noch die Sonne ist. Infolge der Abkühlung bildete sich allmählich an der Oberfläche eine feste Rinde, die immer mehr an Dicke zunahm. Diese Erstarrungskruste der Erde ist gegenwärtig wohl nirgends mehr sichtbar, da sie überall von jüngeren Schichten überlagert ist. Der uns zugängliche Teil der festen Erdrinde wird von sehr mannigfaltigen Gesteinen gebildet. Nach ihrer Entstehung teilt man sie ein in Eruptiv- und Sedimentär- gesteine. Die ersteren sind in seuerslüssigem Zustande aus dem Erdinuern emporgedrungen, die letzteren sind Ablagerungen aus dem Wasser (Meeren, Seen, Flüssen, Sümpfen) oder durch den Wind. Die Eruptivgesteine zerfallen wieder in Tiefengesteine und Ergußgesteine. Die ersteren drangen nicht bis zur Erdoberfläche vor, sondern erkalteten bereits in einer gewissen Tiese unter ihr und daher sehr langsam. Deshalb zeigen sie stets eine vollkristallinische Ausbildung. Sie sind außerdem massig ausgebildet, nie geschichtet. Das verbreiterte unter den Tiefengesteinen ist der Granit, der sich aus den Mineralien Feldspat, Quarz und Glimmer zusammensetzt. Die Ergußgesteine sind bis an die Erdoberfläche emporgestiegen und hier entweder als Lava ausgeflossen oder durch die in ihnen enthaltenen Wasserdämpfe und Gase in Form von Aschen und größeren Bomben hoch emporgeschleudert und dann aus die Erdoberfläche herabgefallen. Sie erkalteten viel rascher, wie die Tiefengesteine, sind daher höchstens fein kristallinisch, häufig dicht oder glasig. Die verbreiterten Ergußgesteine sind die Porphyre (ältere Ergußgesteine), Basalt und Trachyt (jüngere Ergußgesteiue). Jeder aus Ergußgesteinen aufgebaute Berg heißt ein Vulkan. Die Vulkane haben kegelförmige Gestalt und auf ihrem Gipfel meist eine trichter- oder kesselsörmige, oft sehr tiefe Einsenknng, den Krater, an dessen Grunde der Kanal mündet, durch den die feuerflnssigen Massen aus den Tiefen empor- gedrungen. Ist dieser dnrch erkaltete Lavamassen verstopft, so haben die Vulkane eine Ruhepause in ihrer eruptiven Tätigkeit. Durch neu empor- steigende feuerflüssige Massen können die Kanäle aber wieder geöffnet und
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