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1. Lehrstoff der mittleren und oberen Klassen - S. 124

1910 - Leipzig : Warting
124 Fünfter Abschnitt, Hervorzuheben für die Älpen ist ferner noch das in ihrem ganzen Bau begründete tiefe Eindringen der Flüsse in ihr Inneres und der große Reichtum an tief eingeschnittenen, leicht überschreit- baren Pässen, welche die einzelnen Flußtäler miteinander in Verbindung setzen. Infolgedessen bieten die Alpen trotz ihrer bedeutenden Hohe und umfangreichen Schneebedeckung dem Verkehr weit weniger Hindernisse als viele andere niedrigere Gebirge. Die Alpen sind daher zu keiner Zeit eine scharfe Bölkergrenze und ein Hindernis für die Wanderungen und Kriegszüge einzelner Völker gewesen. Ihre sanftere Ab- dachung nach N. und Nw. hat es aber mit sich gebracht, daß sie viel früher und häufiger von dorther überschritten sind, als von 3., wo sie sich wie eine steile und scheinbar unübersteigliche Mauer aus der Lombardischen Ebene erheben. (Züge der Kelten: Hannibals Alpenübergang; Kimbern und Teutonen.) Die Römer umgingen lange Zeit das Gebirge an seinem südlichen Ende längs der Küsten des Mittelländischen Meeres, und erst zu den Zeiten des Augustus drangen sie tiefer in sein Inneres ein. Auch friedlicher Handelsverkehr hat seit den frühesten Zeiten über die Alpen be- standen. Schon im Altertum ging der Bernsteinhandel von der Ostsee über die östlichen Alpenketten zum Adriatischen Meer. Im Mittelalter waren es vor allem Genua und Venedig, welche ihre Fabrikate und die Waren des Orients über die Alpen nach Deutsch- land brachten. Jetzt führen zahlreiche wohlgepflegte Straßen und 6 Eisenbahnen von einer Seite des Gebirges zur anderen. Die Grenzen der Alpen sind folgende: Im Xv. bildet das Tal der Rhone aufwärts bis zur Mündung der Jsere, dann diese bis Grenoble eine scharfe Grenze. Dann tritt der Jura unmittelbar an die Alpen heran. Im Nw. und N. geht das eigentliche Alpengebirge z. T. sehr allmählich in die ihm vorgelagerte Hochebene über' diese selbst aber gehört ihrer ganzen Natur nach noch dem Alpengebiete an, dessen natürliche Grenze der süd- östliche Steilabfall des Jura-Gebirges und die Donau von Sigma- ringen bis zu ihrem Eintritt in die Ungarische Tiefebene bei Preßburg bildet. Im O. strahlen die Alpenketten in die Ungarische Tiefebene aus. Die Grenzlinie ist daher hier eine ziemlich unregelmäßige, und es bildet nament- lich die Grazer Bucht einen tief in das Gebirge einspringenden Winkel. Gegen die Gebirge der Balkan-Halbinsel werden die Alpen begrenzt durch eine Linie, welche von Laibach ins Tal der Jdria führt, dieser bis zu ihrer Einmündung in den Jsonzo und dann dem Lauf des letzteren Flusses bis zu seiner Mündung folgt. Durch diese Linie wird das Karstplateau, das in seiner Bildung den Alpen fremd ist, ans denselben ausgeschieden. Im 8. fallen die Alpen gegen die Lombardische Ebene steil ab, so daß hier überall eine scharfe natürliche Grenzlinie vorhanden ist. Gegen die Apenninen begrenzt man die Alpen durch eine Linie von Alessandria nach Genua. Die Alpen besitzen eine mittlere Breite von 180 km, während ihre größte Längenausdehnung (von Sw. nach No.) 1300 km beträgt. § 105. Die Einteilung der Alpen. Die Alpen bilden nicht, wie es auf den ersten Blick den Anschein hat, ^einen einzigen, nach N. konvexen Bogen vom Mittelländischen Meer bis Wien, sie bestehen vielmehr aus zwei solchen, einander ähnlichen Bogen,
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