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1. Lehrstoff der mittleren und oberen Klassen - S. 144

1910 - Leipzig : Warting
144 Fünfter Abschnitt. bedeckt. Unter den Engen sind die Durchbrüche durch die Ausläufer des Böhmer Walds bei Passau und Krems hervorzuheben. Nebenflüsse: Von rechts aus den Alpen: Jller, Lech, Isar, Inn mit Salzach, Traun, Enns; von links: Altmühl von der Frankenhöhe, Nab vom Fichtelgebirge, Regen vom Böhmisch-bayerischen Wald. Die Lage der Städte auf der Schwäbisch-bayerischen Hochebene ist wesentlich durch den Verlauf der alten Handelsstraßen bedingt. Zu Württemberg (Donau- Kreis) Ulm, am linken Donauufer, beim Beginn der Schiffbarkeit der Donau, Ver- Mittlerin des Verkehrs zwischen dem Alpenland und Südwest-Deutschland; lange fceie Reichsstadt und Borort des Schwäbischen Bundes, jetzt bedeutende Reichsfestung; am rechten Donauufer Neu-Ulm (bayr.). Zu Bayern: Im Reg.-Bez. Schwaben: Augsburg, 100 000 Einw., alte römische Ansiedelung (Augusta Vindelicorum), ebenfalls lange Zeit freie Reichsstadt, verdankte ihre Bedeutung dem Handel mit Italien über Splügen und Brenner. Ihre Blütezeit war das 15. und 16. Jahrhundert, wo sie die erste Handelsstadt Deutschlands war; noch jetzt bedeutender Handel und Industrie (Maschinenbau). Südlich das Lechseld, eine ausgedehnte Heidefläche, bekannt durch Ottos des Großen Sieg über die Ungarn (955). Im Reg.-Bez. Oberbayern: München, an derjsar, vonheinrich dem Löwen gegründet und zur Hauptst. des Herzog- wms Bayern erhoben, ist eine durchaus künstliche Schöpfung. Bis Anfang vorigen Jahrhunderts unbedeutend, erhob sie sich erst infolge des größeren Anwachsens von Bayern, vor allem aber durch die Bemühungen König Ludwigs I., der sie zu einem Mittelpunkte für künstlerische und wissenschaftliche Bestrebungen (Universität, Maler- akademie, technische Hochschule, Kunstsammlungen aller Art) erhob. Weiterhin wurde auch die Brennerbahn für München von Bedeutung. Seit Anfang des 19. Jahrh. hat sich die Einwohnerzahl um mehr als das zehnfache vermehrt und beträgt jetzt 600 000. Ingolstadt an einem der wichtigsten Übergänge an der Donau, bedeutende Festung und Eisenbahnknotenpunkt. Im Reg.-Bez. Nieder-Bayern, dem fruchtbarsten Teil der Hochebene: Landshut an der Isar, Straubing und Passau an der Donau, letzteres Grenzstadt gegen Osterreich und bedeutender Flußhafen. Im Reg.-Bez. Oberpfalz: Regensburg an der Donau, römische Niederlassung (Castra Regina), im früheren Mittelalter die bedeutendste Stadt der Oberdeutschen Hochebene, erst Hptst. des Herzogtums Bayern, dann freie Reichsstadt. Sie war der Hauptstapelplatz für deu Donauhandel und vermittelte zugleich den Verkehr nach Mitteldeutschland an der Altmühl und Nab aufwärts. Ihre Bedeutung nahm ab, als Wien aufzublühen begann. In Ober-Osterreich Linz an der Donau und Steyr am Zusammenfluß von Enns und Steyr, bedeutende Industriestädte (Waffenfabrikation). Bei Wien verläßt die Donau die Hochebene und tritt in ihr erstes Tief- landsbecken, das Wiener Becken, ein, eine Vorstufe der Ungarischen Tiefebene. Von N. strömt ihr die March mit der Thaja zu, an deren rechtem Ufer sich das weite Marchfeld, der Schauplatz zahlreicher Schlachten^ ausdehnt. Die Lsterreich-Ungarische Monarchie ist erwachsen aus der Ostmark, die im 12. Jahrhundert zum Herzogtum erhoben wurde und 1278 an das Haus Habsburg kam. Durch Erbschaften, später durch die siegreichen Kriege gegen die Türkei und die Teilung Polens wuchs die Monarchie zu dem jetzigen Umfange an. Nach der Auf- lösung des alten Deutschen Reiches nahm ihr Herrscher den Titel Kaiser von Osterrreich an. Seit 1867 besteht sie aus der Osterreichischen und Ungarischen Reichshälfte, untrenn- baren konstitutionellen Monarchien, dazu seit 1878 Bosnien und Herzegowina (end^ gültig einverleibt 1909). Für die gemeinsamen Angelegenheiten (Vertretung nach außen, Kriegs- und Marinewesen, Zölle, Verwaltung von Bosnien und Herzegowina) besteht ein gemeinsames Reichsministerium. Osterreichische Reichshälfte 300 000 qkrn 281/2 Mill. Einw. Ungarische Reichshälfte 325 000 qkrn 20% Mill. Einw. Bosnien und Herzegowina 50 000 qkrn 2 Mill. Einw. Gesamt 675 000 qkrn 51 Mill. Einw.
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