1910 -
Leipzig
: Warting
- Autor: Langenbeck, Rudolf
- Auflagennummer (WdK): 4
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten, Gymnasium, Realschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Gymnasium, Realschule, Höhere Lehranstalt
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Welt
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Jungen
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Fünfter Abschnitt.
Kern von Granit, Gneis und Granwacken, um den sich mantelförmig jüngere
Sandsteine lagern. Die ersteren setzen vorzugsweise die höheren, südlichen
Gebirgszüge zusammen, während die Sandsteine im N. und an den
äußeren Abdachungen vorwalten.
Die Oberrheinische Tiefebene ist ein Grabenbruch. Die jetzt getrennten Ge-
birge bildeten einst eine gemeinsame Erhebung, deren mittlerer Teil längs Spalten
der Erdrinde eingesunken ist (siehe Abb. 80). Ehe der Rhein sich durch das Rheinische
Schiefergebirge einen Weg gebahnt, erfüllte die Oberrheinische Tiefebene ein Binnensee.
Linksrheinische Gebirge:
1. Die Pogesen, vom Schweizer Jura durch die Burgundische
Pforte (Trouee de Beifort) getrennt. Sie bestehen aus 2 staffelförmig
angeordneten Ketten, die nur durch den Paß von Saales mit einander
in Verbindung stehen.. Der sehr scharf ausgeprägte südliche Hauptkamm beginnt
mit dem schroff aufsteigenden Eckpfeiler des Elsässer Welchen und zieht
sich von hier nach Nno. Er besteht aus Granit und Grauwackeu; seine
Gipfel zeigen daher die diesen Gesteinen eigentümliche Form flach gewölbter
Kuppen. An beiden Hängen zahlreiche kleine Seen, die dem Gebirge einen
besonderen Reiz verleihen. (Abb. 81.) Nach 0. entsendet der Haupt-
kamm mehrere Nebenketten. Auf einer von ihnen der höchste Gipfel des
Gebirges, der Sulzer Welchen, 1430 m. In der nördlichen Verlän-
gerung der Hauptkette das breite Grauitmassiv des H o ch f e l d e s.
In den ziemlich breiten, südlichen Bogesentälern, ebenso im Breuschtal zahlreiche
kleine Fabrikorte (vorwiegend Textil-Jndustrie), die zum Teil die Kraft der Gebirgs-
Wässer benutzen (Anlage von Stauweihern); der bedeutendste Gebweiler am Fuße
des Welchen. Bon Eisenbahnen werden die Südvogesen bisher nicht überschritten.
Die nordwestliche Vogesenkette, fast ausschließlich aus Buntsandstein
ausgebaut, beginnt erst nördlich der Menrthe, reicht aber nach N. erheblich
weiter als die südliche, von der sie durch das Längstal der Breusch
getrennt wird. Ihr am schärfsten ausgeprägter und daher bekanntester
(jedoch nach den neuesten Messungen nicht höchster) Gipfel ist der Donon,
1010 m. Sie reicht nach N. bis zur Zaberner Steige, dem wichtigsten
Paßübergang des Gebirges, von welchem dieses eng eingeschnürt ist und
sich auf 380 m erniedrigt.
Über die Zaberner Steige führt die große Straße von Straßburg nach Paris,
die aber an Bedeutung verloren hat, seit Eisenbahn und Kanal durch das etwas südlicher
gelegene enge Zorntal geführt sind. Am Ostfuße des Überganges in anmutiger
Lage Zabern (Unter-Elsaß).
2. Die Hardt ist ein niederes, nach 0. steil abfallendes, gut bewaldetes
Saudsteinplateau, das von Wasserläusen mehrfach vollständig durchschnitten
wird. Der ins Elsaß fallende Abschnitt (bis zur Lauter) wird Wasgeu-
wald, der nördliche Pfälzer Wald genannt.
3. Das Norpsälzer Bergland, durch die Senke von Kaiserslautern