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1. Lehrstoff der mittleren und oberen Klassen - S. 180

1910 - Leipzig : Warting
180 Fünfter Abschnitt. sind teils Moränen-Stauseen, teils Auskolkungen durch den Gletscher und die Gletscherwässer. Die Baltische Seenplatte zerfällt in 4 Abschnitte. Der östlichste ist die Preußische Seenplatte, welche sich in den Kernsdorfer Höhen auf 300 m erhebt. Mauer-, Spirdiug- und Geserich-See. Zum Frischen Haff fließen der Pregel, der den Maner-See entwässert, mit der Alle und die Passarge. Begrenzt wird die Preußische Seen- platte durch die Niederungen der Memel und Weichsel. Die erstere ge- hört fast ganz Rußland an; sie mündet, in zwei Arme geteilt, in das Kurische Haff. Auch die Weichsel tritt erst wenig oberhalb Thorn mit nordwestwärts gerichtetem Laufe in deutsches Gebiet ein. Bei der Einmündung der Brahe wendet sie in scharfem Knie nach No. um. Vor der Mündung teilt sie sich in zwei Arme, welche das Werder einschließen. Der westliche Hauptarm mündet in die Danziger Bucht, der östliche, die Nogat, in das Frische Haff. Die Pommersche Seenplatte umfaßt das Gebiet zwischen den Niede- rungen der unteren Weichsel und Oder. Der Turmberg, westlich von Danzig, 330 m, ist der höchste Punkt des Norddeutschen Tieflandes. Von der Pommerschen Seenplatte fließen zur Ostsee Stolpe und Persante, zur Weichsel die Brahe. Die Mecklenburger Seenplatte ist weit niedriger als die beiden östlichen Abschnitte; auch nimmt sie an Breite nach W. zu ab. Ihre Westgrenze bildet die Trave-Stecknitz-Niederung. Die bedeutendsten Seen sind die Müntz, welche von der Elde durchflössen wird, und der Schweriner See. Zur Ostsee fließen Peene und Waruow. Der Schleswig-Holsteiuische Landrücken wendet nach N. um und nimmt den südöstlichen Teil der Jütischen Halbinsel ein. Seen finden sich nur im 8., der bedeutendste der Plöner See. Weiter nördlich wird der Landrücken so niedrig, daß die wannenförmigen Einsenkuugen, welche sonst mit Seen erfüllt sind, mit dem Meere in Verbindung stehen und dadurch zur Bildung der Föhrden Veranlassung geben. Der Boden der Baltischen Seeenplatte ist nur teilweise gut, nämlich da, wo der fruchtbare Geschiebemergel und Geschiebelehm der Grundmoränen sich erhalten hat, wie namentlich in Mecklenburg und dem östlichen Schleswig-Holstein. Vielfach ist dieser aber ausgelaugt und eiue öde Sand- und Kiesfläche gebildet. Auch vor den End- moränen sind häufig Saudschichten durch die Schmelzwässer der Gletscher abgelagert. Das ausgedehnteste Sandgebiet ist die Tuchler Heide in/Hinterpommern, eine der am dünnsten bevölkerten Gegenden Deutschlands. Auch das mittlere Schleswig-Holstein ist meist sandig und unfruchtbar. Sehr reiches Land ist die Weichsel-Niederung, die jedoch häufigen Überschwemmungen (namentlich beim Eisgang der Weichsel) ausgesetzt ist. Wald ist noch vielfach vorhanden. Schöne Buchenwälder finden sich namentlich in Holstein; im O. wiegt die Kiefer und Hainbuche vor. Ackerbau und Viehzucht bilden nahezu die ausschließliche Beschäftigung der Bevölkerung. Gebaut wird hauptsächlich Roggen, Hafer, Gerste und Kartoffeln. Berühmt die Pferdezucht in Ostpreußen (tönigt Gestüt in Trakehnen), die Rinderzucht in Hol- stein; in Mecklenburg und Pommern namentlich Schafzucht (daher bedeutender Woll- Handel). Der Großgrundbesitz wiegt, namentlich in Pommern und Mecklenburg, vor dem kleinen bäuerlichen Besitz vor. Industrie ist wenig vorhanden; daher meist nur kleine Landstädte. Ostpreußen (Landschaften Litauen, Samland, Ermeland, Masureu, letztere mit vorwiegend polnischer, aber evangelischer Bevölkerung): Tilsit an der Memel, in dessen Umgebung sich die litauische Sprache noch erhalten hat; Gum- binnen, Allenstein. Westpreußen: Thorn an der Weichsel, starke Grenzfestung, Marienwerder, Marienburg an der Nogat, einst Hptst. des deutschen Ordens- landes, seit kurzem befestigt. Pommern: Köslin, Stargard, früher Hptst. von Pommern. Mecklenburg: Neu-Strelitz und Schwerin (am gleichnamigen See), Hauptstädte der beiden Großherzogtümer. Holstein: Rendsburg, früher Festung.
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