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1. Lehrstoff der mittleren und oberen Klassen - S. 209

1910 - Leipzig : Warting
§ *,33. Klima, pflanzen- und Tierwelt der Mittelmeerländer. 209 5. Die Mittelmeerländer. § 133. Klima, Pflanzen- und Tierwelt der Mittel- meerländer. Die Mittelländische Klimaprovinz ist von den europäischen die abgeschlossenste, indem im N. hohe Gebirgsketten, im 8. der afrikanische Wüstengürtel eine scharse natürliche Grenze bilden. Die ersteren halten die kalten Nordwinde größtenteils von den Mittelmeerbecken ab, dagegen haben die warmen Südwestwinde durch die Straße von Gibraltar und die von Sw. nach No. streichenden Bergketten Nord-Afrikas und Süd- Spaniens freieren Zutritt. Daraus erklärt sich die hohe mittlere Jahres- wärme der Mittelmeerländer, die weit größer ist, als in anderen Ländern gleicher Breite. Die mittlere Jahrestemperatur beträgt im 8. des Gebiets 19—20, im N. 14—15 Grad. Die Winter zeichnen sich durch große Milde aus und sind, da auf sie auch die reichlichsten Niederschläge fallen, die an- genehmste Zeit des Jahres. Die Sommer dagegen sind sehr heiß und trocken. Anhaltende Landregen sind zu allen Jahreszeiten selten. Die Niederschläge fallen meist in Form kurzer, heftiger Ergüsse, auf die dann wieder Sonnen- schein folgt. Schneefälle treten nur in den höheren Gebirgen und auf dem Iberischen Tafelland auf. Die Pflanzenwelt der Mittelmeerländer wird durch das Vorherrschen immergrüner Gewächse gekennzeichnet. Die Hauptwaldbäume sind immergrüne Eichen (darunter die Korkeiche, deren schwammige Rinde das Korkholz liefert)", von Nadelhölzern die schlanke, dunkle, an Wuchs unseren Chausseepappeln ähnliche Cypresse und die hohe Pinie mit dachartig sich ausbreitenden Zweigen. Daneben sind besonders charakteristisch der Lorbeerbaum, die Myrte und der Oleander. Auch Palmen treten schon an einzelnen Stellen auf. Saftige Wiesen fehlen den Mittelmeerländern fast ganz. Die Viehzucht ist daher auf die Gebirgsgegenden beschränkt. Auch der Ackerbau hat eigentümliche, durch das Klima bedingte Formen angenommen. Infolge der Trockenheit im Sommer ist fast überall künstliche Bewässerung für das Ackerland notwendig, diese über weite Gebiete auszudehnen aber meist unmöglich. Deshalb werden nur geringe Strecken, diese aber um so sorgfältiger bebaut, sodaß sie in einem Jahre mehrfache Ernten liefern. Sorg- fältig angebaute und nackte, öde Landstriche treten daher in den Mittelmeerländern oft unmittelbar nebeneinander auf. In vielen Gegenden tritt der Ackerbau ganz zurück gegen die Baumkultur, für die das Klima sich besonders günstig erweist. In erster Linie kommt der Ölbaum in Betracht, der große Flächen bedeckt und auf dessen Kultur der Wohlstand vieler Ge- genden fast ausschließlich beruht. Er fehlt jedoch dem nordwestlichen Spanien, der Po-Ebene und dem nördlichen Teile der Balkan-Halbinsel. Daneben haben allgemeine Verbreitung die Agrumeu, Citrone, bittere Orange und süße Orange oder Apfel- sine: ferner Feige, Mandel, Aprikose, Pfirsich. Die edle Kastanie tritt oft in ausge- dehnten Waldungen auf; ihre Früchte bildeu ein wichtiges Nahrungsmittel für die Bevölkerung. Auch Weinbau wird in allen Mittelmeerländern in ausgedehntem Maße betrieben. Obgleich die Pflanzenwelt der Mittelmeerländer schon ursprünglich mannig- faltiger und namentlich reicher an Nahrungspflanzen war, als die Mittel- und Nord- Europas, so hat doch auch sie durch den Menschen eine ganz durchgreifende Verände cuug erlitten. Die Mehrzahl der jetzigen Kultur- und Charakterpflanzen des Mittelmeer- gebietes stammt aus Vorderasien und ist hauptsächlich durch die Phönizier, später auch die Griechen verbreitet worden. Die Tierwelt der Mittelmeerländer bietet wenig eigenartige Züge. L a n g e >i b e ck> Leitfaden. Ii. 4. Aufl. Ausgabe s. Gymnasien. 14
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