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1. Lehrstoff der mittleren und oberen Klassen - S. 211

1910 - Leipzig : Warting
§ ^35. Die j)yrenäen-k?albinsel: ?ie einzelnen Landschaften. 211 hielten sich die Goten. Von hier aus begann die allmähliche Rückeroberung, doch gelang es erst nach mehr als 7 Jahrhunderten, die Araber völlig aus der Halbinsel zu verdrängen. Während dieser Kämpfe waren vier christliche Staaten entstanden, Aragonien, Kastilien, Navarra und Portugal, von denen die drei ersteren sich zum Königreich Spanien vereinigten. Die in der Halbinsel gesprochenen Sprachen sind romanische und zer- fallen in zahlreiche, zum Teil recht abweichende Mundarten. In Spanien ist die castilische Mundart zur Schriftsprache geworden, das Portugiesische hat sich zu einer selbständigen Schriftsprache entwickelt. Auch im Volks- charakter, den Sitten und Gewohnheiten zeigen sich in den einzelnen Land- schafteu große Gegensätze. In den nördlichsten Gebirgslandschaften haben die Basken ihre alte iberische Sprache bewahrt. Die Pyrenäen-Halbinsel ist im ganzen ein armes Land. Die Bevölkerung der Hochländer ist wesentlich auf Viehzucht und einigen Bergbau angewiesen. Die Ter- rassenlandschaften und die Tiefebene des Guadalquivir dagegen bieten guten Boden für Getreide-, Obst- und Weinbau, bedürfen jedoch großenteils künstlicher Bewässe- ruug. An guten Häfen ist die Halbinsel nicht arm. Seehandel, Schiffahrt und Fischerei spielen daher eine wichtige Rolle. Durch ihre überseeischen Unternehmungen und die Erwerbung zahlreicher Kolonien erhoben sich im Beginn der Neuzeit beide Staaten zu hoher Blüte, Spanien sogar eine Zeitlang zur ersten Macht Europas. Aber infolge schlechter Verwaltung im Innern und unglücklicher Kriege sanken sie rasch wieder herab. Auch gingen im 19. Jahrhundert die meisten Kolonien verloren. Industrie ist in Portugal so gut wie gar nicht vorhanden, in Spanien auf wenige Gegenden beschränkt. 1. Königreich Spanien, 500 000 qkm mit 19'/2 Mill. Einw., 39 auf 1 qkm, kon- stitutionelle Monarchie, eingeteilt in 49 Provinzen, neben denen aber auch die alten Landschaftsnamen noch in Gebrauch sind. Von den Kolonien sind Spanien nur die Eanarischen Inseln, Fernando Po und die Rio-Muni-Kolonie in West- Afrika verblieben. 2. Republik Portugal, 100 000 qkm mit 6 Mill. Einw., 60 auf 1 qkm, eingeteilt in 8 Provinzen (einschließlich der Azoren). Kolonien: In Asien G oa, Macao und das östliche Timor, in Afrika Madeira, Kapverdische Inseln, St. Thome, Portugiesisch-Guinea (Angola), Portugiesisch, Ostafrika. § 135. D i e Pyrenäen-Halbinsel: Die einzelnen Landschaften. Die Pyrenäen sind ein Kettengebirge, das sich vom Kap de Crens nach Nnw. bis zum Golf von Biscaya erstreckt. Im Vergleich zu den Alpen sind sie ein sehr unwirtliches Gebirge. Es fehlen ihnen die ausgedehnten Längstäler und die zahlreichen Paßübergänge. Die Hauptkämme liegeu sehr hoch und sinken, abgesehen vom äußersten Osten und Westen, nur an wenigen Stellen unter 2500 m herab; auch fallen sie nach beiden Seiten schroff ab. Die Pyrenäen sind daher dem Verkehr sehr hinderlich und bilden eine scharfe natürliche Grenze zwischen Franreich und Spanien. An Gipfel- höhe stehen sie dagegen den Alpen bedeutend nach. Nur die höchsten Gipfel erheben sich in die Region ewigen Schnees, deren Grenze hier nahe bei 3000 m liegt. Die Gletscherentwicklung ist unbedeutend und fehlt an den Südabhängen fast ganz. Die Vegetation des Nordabhanges und der alpinen Region gleicht durchaus der der Alpen. Der Südabhang hat ein ganz anderes Gepräge. In den südlichen Tälern mit bereits der Ölbaum aus; an den unteren Hängen bildet die Korkeiche zusammen- hängende Wälder; von 1300 m Höhe bis in die Alpenregion hinein herrscht der Buchs- bäum. Der mittlere Teil des Gebirges ist der höchste, wildeste und uuzugäng- 14*
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