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1. Lehrstoff der mittleren und oberen Klassen - S. 228

1910 - Leipzig : Warting
228 Fünfter Abschnitt. am Rilodagh und durchläuft die beiden, durch Höhenzüge voneinander getrennten Thrakischen Tieflandsbecken, die sich durch große Frucht- barkeit auszeichnen (im Altertum die Kornkammern Griechenlands). Die europäische Türkei ist seit 1913 auf das südöstliche Thrakien (Rumelien) beschränkt, 28 000 qkm, 2 Mill. Einw. Äonstantinopel (Bvzantium), 1,2 Mill. Einw., Hptst. des Türkischen Reichs und zugleich Sitz des griechischen Patriarchen; in schöner Lage an der nach ihr be- nannten Meerenge. <Abb. Iii.) Eine tief in die Stadt einschneidende Bucht, das „Gol- deue Horn", bildet einen vortrefflichen, geräumigen und gegen Seeangriffe von beiden Seiten gedeckten Hafen. In Konstantinopel schneidet sich die Landhandelsstraße von 30.- Europa nach Klein-Asien mit der Seehandelsstraße vom Mittelländischen zum Schwarzeu Meere. Daher ist die Stadt zu allen Zeiten eine der bedeutendsten Handelsstädte Oft- Europas gewesen. Im Mittelalter war sie Hauptstadt des Oströmischen, dann des Byzantinischen Reichs. Die Bevölkerung ist außerordentlich buntgemischt. Den Eingang zum Marmara-Meer beherrschen die Dardanellen, auf beiden Ufern der gleichnamigen Meerenge errichtete Forts. Auf der Landseite wird Konstantinopel durch die vom Marmara-Meer zum Schwarzen Meer herüberziehenden Tschataldscha-Linien (1912/13 lange umkämpft) gedeckt. Adrianopel an der Maritza, 120 000 Einw., vor der Eroberung Konstantinopels eine Zeitlang Hptst. des Türkischen Reichs, starke Festung. Königreich Bulgarien, 114 000 qkm mit 5 Mill. Einw., darunter etwa 1 Mill. Türken umfaßt außer dem eigentlichen Bulgarien auch Ost-Rumelieu und seit >913 auch West-Rumelieu und einen Teil von Mazedonien. Neben Ackerbau und Vieh- zucht einige Industrie (Rosenölfabrikation). Hptst. Sofia, 100 000 Einw., in der Mitte des südlich vom Balkan gelegenen Plateaus an der wichtigsten Eisenbahnlinie der Halb- insel, die nach Nw. nach Belgrad, nach So. in das Maritza-Becken und nach Konstanti- nopel führt (Orient-Expreßzüge Paris—konstantinopel). An der Küste, nördlich des Balkan, die Hafenstadt Warna; in Ost-Rumelien Philippopel, in West-Rumelien die Hafenstadt Dedeagatsch am Agäischen Meer. Den Nordwesten der Halbinsel nimmt das Jllyrische Gebirgsshstem ein, das im N. in Krain und Jstrien mit dem Karstplateau beginnt. Es ist ein steiniges, unfruchtbares Kalkplateau mit zahlreichen kesselförmigen Einsenknngen (Dollinen) und ausgedehnten Tropfsteinhöhlen. Die be- deutendste ist die Adelsberger Grotte. Ostlich davon der Zirknitzer See, der zeitweilig ganz in den Kalkhöhlen seines Untergrundes verschwindet. Auch die Flüsse verlaufen vielfach auf weite Strecken unterirdisch. Die Halbinsel Jstrien zwischen dem Golf von Trieft und dem Qnarnero- Golf ist reich an guten Häfeu. Die Bevölkerung Krains und Jstriens vorwiegend slovenisch, an der Küste italienisch; Deutsche nur in den größeren Städten. Trieft, 230 000 Einw., der beste Hafen und die bedeutendste Seehandelsstadt Österreichs. Lebhafter Dampfschiffahrts- verkehr nach Griechenland, Kleinasien, Ägypten, Indien; bedeutende Schiffswerften. An der Südspitze von Jstrien Pola, der bedeutendste Kriegshafen der Österreichisch- Ungarischen Monarchie. Südlich der Kulpa streichen die Gebirge der Küste Dalmatiens parallel nach 80. Sie bestehen vorwiegend aus Kalk und haben durchaus Plateau- artigen Charakter; da sie steinig und meist abgeholzt sind, bieten sie nur dürftige Weiden für das Vieh. Das Dalmatinische Küstengebirge tritt z. T. unmittelbar an das Meer heran, z. T. fällt es in breiten Terassen (auf denen Oliven und Südfrüchte gedeihen) zu ihm ab. Die Küste Dalmatiens ist felsig und reich an guten Häfen. Zahlreiche langgestreckte Felseninseln sind ihr vorgelagert. Unter den inneren Gebirgszügen sind zu nennen; Die Dinarischen Alpen und die Schwarzen Berge (ital. Montenegro) mit dem Dor- mitor, 2509 m, der höchste und wildeste Teil des Gebirges. Im No. lehnt
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