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1. Lehrstoff der mittleren und oberen Klassen - S. 257

1910 - Leipzig : Warting
§ ^52. Luftdruck und Zvinde. 257 Luft aus den wärmeren Gegenden nach den kälteren strömen. Dadurch wird in diesen der Luftdruck vermehrt, in den wärmeren vermindert. Um einen Ausgleich herzustellen, wird in den unteren Regionen die Luft von den kälteren nach den wärmeren Gegenden strömen. Da die Ursachen, welche eine Verschiedenheit des Luftdrucks an den verschiedenen Orten der Erde hervorrufen, immer fortbestehen, so tritt nie Gleichgewicht eiu, sondern es bleiben stets Unterschiede des Luftdrucks bestehen. Zur Darstellung der Verteilung des Luftdrucks an der Erdoberfläche bedient man sich der Isobaren, d. h. Linien, welche Orte gleichen Luft- drucks, nachdem dieser auf den Meeresspiegel reduziert ist, verbinden. Winde sind Bewegungen der Luft, hervorgerufen durch das Streben, das gestörte Gleichgewicht des Luftdrucks wieder herzustellen. In den unteren Regionen der Atmosphäre, die für den Menschen hauptsächlich in Betracht kommen, wehen die Winde im allge- meinen von den kälteren nach den wärmeren Gebieten. Lokale Erschei- nungen sind an den Küsten die See- und Landwinde, von denen die ersteren am Tage wehen, wo das Länd stärker erwärmt ist, die letzteren bei Nacht, wo das Land sich stärker abkühlt, als die Oberfläche des Meeres. Beim Wechsel beider Luftströmungen herrscht gewöhnlich einige Zeit Wind- stille. Einen weit größeren Einfluß auf die Luftzirkulation übt die ungleiche Erwärmung der Äquatorial- und Polarregionen aus. Infolge dieser entstehen auf jeder Halbkugel zwei Hauptluftströmungen, der kalte Polar- ström längs der Erdoberfläche, der warme Äquatorialstrom in den höheren Schichten. Wäre die Erde zylindrisch gestaltet, so würde diese Luft- Zirkulation regelmäßig über die ganze Erde hin stattfinden. Da die Erde aber kugelförmig ist und ihr Umfang mit zunehmender geographischer Breite abnimmt, so muß der Kreislauf schon früher sein Ende finden, weil die von den äquatorialen Gegenden abfließende Luft bald keinen Raum mehr findet, um gleichmäßig nach den Polen abzufließen. Die regelmäßige Zirkulation findet daher nur zwischen dem Äquator und etwa dem 30.° nördlicher und südlicher Breite statt. Durch die Erdrotation erhalten aber alle Winde auf der nördlichen Halbkugel eine scheinbare Ablenkung uach rechts, auf der südlichen nach links, in gleicher Weise, wie bei dem Foucault- scheu Pendelversuch die Schwiugungsebene des Pendels sich zu drehen scheint. Die Oberströmungen werden daher auf der Nordhalbkugel zu süd- westlichen, auf der südlichen zu nordwestlichen, die unteren Strömungen auf der nördlichen Halbkugel zu nordöstlichen, auf der südlichen die südöst- lichen. Diese etwa zwischen dem 5. und 30. Breiteugrad regelmäßig wehen- den nordöstlichen und südöstlichen Winde werden Passate, die in der ent- gegengesetzten Richtung in den oberen Regionen wehenden Winde Gegen- Passate genannt. Zwischen den beiden Passatzonen liegt eine Zone von Windstillen oder sehr schwacher und unregelmäßiger Winde, die Kalmen- zone des Äquators. Diese verschiebt sich, ebenso wie die Passatzonen, im Sommer der Nordhalbkugel um einige Grade nach N., im Winter der- selben nach 8. Im nördlichen Indischen Ozean und in den chinesischen Meeren tritt infolge der starken Erwärmung des asiatischen Kontinents im Sommer, Langend eck, Leitfaden Ii. 4. Aufl. Ausgabe f. Gymnasien. 17
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