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1. Landeskunde des Großherzogtums Baden - S. 4

1918 - Breslau : Hirt
4 Ii Oberflächengestalt und Bewässerung. Ii. Oberslächengestalt und Bewässerung. 1. Allgemeine Abersicht. Die Kauptströme Rhein und Donau. Nach der Lage zu den oben genannten Gebirgen und Ebenen kann man sagen: Baden umfaßt den rechtsseitigen Hauptteil der Oberrheinischen Ties- ebene und große Gebiete der sie begrenzenden Gebirge, Hochflächen und Stufen- länder. Nach seinem Anteil an diesen natürlichen Landschaften zerfällt es in folgende Einzelgebiete: 1. Tie Bodenseegegend: Anteil an der Oberdeutschen Hochebene ein- schließlich der Hegnuer Vulkanderge. 2. Die Juralandschaft: Anteil am Deutschen Jura, n. und w. von der Bodenseegegend. 3. Der Schwarzwald und die ihm ö. angelagerte Hochebene, besonders die Baar. Der badische Schwarzwald ist viermal so ausgedehnt als der wnrttembergische. 4. Die Oberrheinische Tiefebene von der Schweizer bis zur hessischen Grenze. 5. Das Neckarhügelland zwischen Schwarzwald und Odenwald: Anteil am Schwäbischen Stusenland. 6. Der Odenwald. 7. Die Fränkische Ebene oder das Bauland: Anteil am Fränkischen Stufenland. Auf den Schwarzwald fallen etwa 2/6 des Landes, er ist seine ausge- dehnteste Landschaft: auf die Rheinebene fällt etwa 1llt, auf die Bodensee- gegend und die Fränkische Ebene je etwa xj10. Die übrigen Landesteile nehmen nur einen kleineren Raum ein. Durch die Bodenseegegend, über den Jura und deu Schwarzwald ver- läuft die Wasserscheide zwischen den großen Strömen Rhein und Donau. Von der Fläche Badens werden 10!tl zum Rhein entwässert, der Rest fällt auf das Donaugebiet. Der Rhein entsteht aus zahlreicheil Alpenflüsfen im Schweizer Kanton Graubünden. Tie bedeutendsten sind der Vorderrhein von der Ostabdachung des St. Gotthard und der Hinterrhein vom Rheinwaldhorn in der Ge- gend des Splügentzasses. Sie vereinigen sich bei Reichenau in der Nähe von Chur. Von da an fließt der Rhein n. bis zum Bodensee. dann im all- gemeinen w. bis Basel, nordnordöstlich bis Mainz, nordwestlich bis Emmerich und w bis zur "Nordsee. Bis zum Bodensee ist er Alpenstrom, von da bis Waldsbut durchbricht er den Jura (Rheinfall bei Schafsbausen gegen 25 in hoch), bis Basel bildet er die Grenze zwischen Jura und Schwarzwald (Strom- schnellen, besonders bei Laufenburg). Von Bafel ab fließt er in breiter Ebene, um fodann unterhalb Mainz in das Rheinische Schiefergebirge einzudringen, das er bei Bonn wieder verläßt. Von hier ab ist er Tieflandstrom. Seine Gesamtlänge mißt 1300 km.
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