Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Landeskunde des Großherzogtums Baden - S. 17

1918 - Breslau : Hirt
Iv. Bodendau 17 Hiernach ist nur ein verschwindend kleiner Teil der Bodenfläche nicht anbaufähig oder nicht landwirtschaftlich ausgenutzt. Doch beanfprucht das Siedlung^- und Wegland in steigendem Maße mehr Raum, je mehr die Bevölkerung und das Verkehrsbedürfnis (Eisenbahn- und Bahnhofsbauten) wachsen. Die Weideflächen, fast ausschließlich im höheren Gebirge, und die zumeist in trefflichem Stande gehaltenen Wiesen des Gebirges und der Ebene bilden die Voraussetzung der hochentwickelten Viehzucht des Landes. Immer mehr Weideland wird in Wiesenland umgewandelt. Ackerfeld, Reb-, Garten und Obstland ist über ganz Baden mit Ausnahme des hohen Gebirges ver- teilt. Bodenseegegend, Hegau, Baar, Neckarbergland und Fränkische Ebene sind» die Hauptkornkammern des Landes. Die Ufer des Bodensees, die westlichen Vorhöhen des Schwarzwaldes von Basel bis Freiburg, Kaiser- stuhl, Ortenau. die weitere Umgebung von Bühl, Bruhrain. Bergstraße und Taubergrund bauen zum Teil vorzügliche, weithin berühmte Weine, doch nimmt das Rebland an Umfang seit lange ab, da der Anbau anderer Gewächse sicherere" Ernten liefert als der empfindliche Rebstock. Der Obstbau steht überall in Blüte. Die edle Kastanie reift ihre Frucht in mehreren besonders geschützten Lagen am westlichen Gebirgsrande (Achern, Gernsbach, Heidelberg). Die Bodenseegegend und Rheinebene bauen so weit als möglich Handelsgewächse: der Südosten Raps, der Breisgau Tabak, das Hanauer Land Hanf, die nördliche Ebene Hopfen, Tabak und Zuckerrüben. Der Wald nimmt fast 38%, also weit über ein Drittel der Boden fläche ein, über die er allseitig verteilt ist, während die Waldfläche vom Deutschen Reich im ganzen nur etwa ein Viertel ausmacht. Er hat die größte Bedeutung für die Regelung der Abfiußverhältnisse in den Wasser- ufen des Landes. In der Bodenseegegend sinkt sein Anteil an der Ge-- amtsläche aus ein Viertel herab, im östlichen Kraichgau noch etwas tiefer, dagegen steigt er im höheren Sckwarzwald und im Odenwald mehr- fach auf über 50°/o der Bodensläche an. Auch die Rheinebene ist stellen- weise waldreich. Voir den Gebirgsgegenden haben diejenigen, deren Boden Granit. Gneis, besonders aber Buntsandstein ist. großen Wald- reichtum, die kalkhaltigen Bodenarten der östlichen Landesteile eignen sich in erster Reihe zur Getreideanpflanzung. Der Flächenbedeckung nach bleibt der Laubwald (zumeist Rotbuche) mit 49°/0 des Gesamtbestandes hinter dem Nadelwald (Fichte und Weißtanne) mit 51% nur um ein geringes zurück. Beinahe die Hälfte aller Waldungen ist Gemeindeeigentunl, nicht ganz 1u W Staatswald, der Rest gehört einzelnen Körperschaften und Privaten Der Wert aller badischen Waldungen beläuft sich auf etwa 600 Mill. Mark, das jährliche Erträgnis auf rund 27 Mill. Mark. Man hat seit Jahren viel ungünstiges Acker- und wertloses Weideland neu aufgeforstet, so daß die Waldfläche Badens eine starke Vergrößerung erfahren hat. Der Wildstand ist in manchen Gegenden ansehnlich; besonders häufig sind Rehe, Hasen, Fasanen; Hirsche kommen nur in wenigen Gegenden vor. z. B. am Hohloh. Auerhahnjagd lohnt im höheren Schwarzwald, Jagd auf Wild- schweine besonders in den Rheinniederungen. Land,»lundk Baden. 7. fluft. 9
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer