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1. Heimatkunde der Freien und Hansestadt Hamburg - S. 40

1914 - Breslau : Hirt
40 Handel und Schiffahrt, Gewerbe und Industrie, 9. in Linienfahrt nach Chile und kehren mit Salpeter zurück. Nach Strandung der „Preußen", die auch Laeisz gehörte, ist jetzt der Fünfmaster „Potosi" der größte Segler mit 4026 Reg.-Tons. Die Segler der Reederei A.g.von1896 (38000 Reg.-Tons) haben fast alle Namen, die mit O anfangen, während die „Bek"-Schiffe (Eilbek, Flottbek usw.) Knöhr & Burch ard Nachf. (36600 Reg.-Tons) gehören. Sie gehen viel mit Koks und Kohlen nach der Westküste. 5. Gewerbe und Industrie. Auch die Industrie läßt in der hohen Ausbildung einzelner Bewerbe den Einfluß von Handel und Schiffahrt hervor- treten, beispielsweise in der erfreulich sich entwickelnden Schiffbautätigkeit, der Anlage von Werften und Docks, dem Betriebe von Kesselschmieden, Eisen- gießereien, Maschinenfabriken, Reepschlägereien, der Herstellung von Ieitmeß- instrumenten (Chronometern), mathematischen und optischen Werkzeugen. Ganz eigenartig treten dann diejenigen Berufsarten hinzu, welche unmittelbar den Interessen der Schiffahrt dienen, wie Schiffsreeder und Schiffsbefrachter, Schiffs- führer und Schiffsmannschaften, die im Hafen- und Lotsendienst Stehenden, die mit Beleuchtung und Betonnung des Fahrwassers, mit Küsten-, Deich-, Schleusen- und Kanalwacht Beauftragten. Am wichtigsten ist von den bodenständigen Industrien wohl der Schiff- bau, für den Hamburg einen der Hauptorte darstellt, wenngleich die Unter- weserorte, Kiel, Wilhelmshaven, Flensburg, Danzig, Stettin usw. gleichfalls sehr wichtig sind. Von den großen Werften ist Blohm & Voß auf Steinwärder schon 1877 ent- standen. Es werden in dem Betriebe an 10000 Arbeiter und Angestellte beschäftigt und die größten Schiffe für die Handels- und Kriegsflotte gebaut und gedockt. Ebenso kann die 1906 in dem Gebiet am Roßhafen entstandene Iweigabteilung der Vulkan- Werke Hamburg-Stettin allergrößte Schiffe (Imperator) bauen. 9000 Arbeiter ver- dienen hier ihr Brot. Auch die Reiher st ieg-Schiffswerft hat 2000—2500 Arbeiter, und alles in allem werden 25000 Menschen mit ihren Familien in der Schiffbau- tätigkeit ihren Erwerb finden. Wenn nun auch im ganzen betrachtet Hamburg hinsichtlich der Verhältnis- zahl derjenigen Bewohner, für welche die Industrie das Feld der Tätigkeit und die Quelle der Ernährung darbietet, hinter anderen deutschen Groß- städten erheblich zurückbleibt, so sind doch außer den bereits oben erwähnten Zweigen auch noch weitere hervorragend, so namentlich das Baugewerbe, die Tischlerei und Parkettfabrikation, die Straßenbahnwagen-Herstellung, die Ver- arbeitung des Tabaks, die Töpferei u. a. In einzelnen Gebietsteilen ist auch die Kunst- und Handelsgärtnerei, die chemische Industrie (an und in der Nähe der Bille) und die Verarbeitung von Steinen und Erden bedeutsam. Insgesamt gab es im Jahre 1912 6416 Betriebe aller Art, die mehr als 10 Arbeiter und zwar im ganzen 101 982 beschäftigten. Die alle Teile der bewohnten Erde umspannende Ausbreitung des ham- burgischen Handels stellt hohe Anforderungen an die Tüchtigkeit der ham- burgischen Kaufmannschaft, deren rastlosem und unbeugsamem Streben die Gelegenheit nicht vorenthalten geblieben ist, sich in schweren Handelskrisen, wie in denjenigen der Jahre 1799 und 1857, zu bewähren. Zum recht- zeitigen Einschlagen neuer Wege, zu zeitgemäßen Umgestaltungen des ganzen
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