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1. Lehrbuch der Geschichte des Altertums für die oberen Klassen höherer Mädchenschulen - S. 85

1903 - Leipzig : Roßberg
— 85 — Glückes habt ihr mir gegeben!" ries der Vater, als er mit der Nachricht von der Geburt des Thronerben zugleich zwei andere Freudenbotschaften erhielt. Dem berühmten griechischen Weisen Aristoteles schrieb er: „Ich freue mich, daß mir ein Sohn geboren ist; aber noch mehr freue ich mich, daß ich in dir ihm den würdigsten Lehrer zu geben vermag." Gern übernahm Aristoteles die Erziehung des hochbegabten Knaben; sorgfältig suchte er alle Keime des Edlen und Guten in ihm zu entwickeln; vor allem wußte er bei ihm Liebe und Begeisterung für Kunst, Wissenschaft und altgriechische Tugend zu erwecken. Homer wurde der Lieblingsdichter des jungen Alexander, Achilles sein Vorbild in ritterlichen Taten. Eine Probe seines Mutes und seiner körperlichen Gewandtheit legte er bei der Bändigung des wilden Streitrosses Bucephalus ab, das fortan sein Leibpserd wurde. 2. Unterdrückung von Ausständen. Gleich nach seiner Thronbesteigung brachen in Griechenland Unruhen aus. Laut höhnte Demosthenes über den macedonischen Knaben. „Ich muß ihnen zeigen," sagte Alexander, „daß ich ein Mann bin." Nachdem er schon durch sein Erscheinen die Ruhe in Griechenland wiederhergestellt hatte, ließ er sich, wie ehedem sein Vater, auf einer Versammlung zu Korinth zum Heerführer der Griechen gegen die Perser erklären. Es wird erzählt, daß Alexander in Korinth auch den sonderbaren Weisen Diogenes besucht habe. Dieser trieb den Grundsatz des Sokrates, möglichst wenig zu bedürfen sei der Gottheit am nächsten, so weit, daß er ans alle Bequemlichkeiten des Lebens verzichtete, in einem zerlumpten Mantel umherging, in einer Tonne wohnte und so schmutzig lebte, daß er den Spottnamen „der Hund" erhielt. Alexander traf ihn, wie er gerade vor seiner Tonne lag und sich sonnte. Er begrüßte ihn freundlich und forderte ihn auf, sich eine Gunst zu erbitten. „So geh mir ein wenig aus der Sonne," antwortete Diogenes. Die Begleiter des Königs lachten über diese Antwort des Sonderlings; aber Alexander sagte: „wahrlich, wenn ich nicht Alexander wäre, so möchte ich wohl ein Diogenes sein." Nach seiner Rückkehr nach Macedonien schlug er mehrere inzwischen ausgebrochene Aufstände im Norden seines Reiches mit rascher Hand nieder. 3. Die Zerstörung Thebens, a) Es war hohe Zeit für Alexander, wieder nach Süden zu ziehen, denn in Griechenland gärte es von neuem bedenklich. Die dortigen Feinde Macedoniens hatten sich nunmehr offen mit Persien in Verbindung gesetzt, wo seit 336 Darius Codomanus regierte, welcher von den zu den Persern übergegangenen Griechen angetrieben wurde, durch Unterstützung der Unzufriedenen in Griechenland sein eigenes Reich zu schützen, das bereits die nach Asien hinübergezogenen macedonischen
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