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1. Lehrbuch der Geschichte des Altertums für die oberen Klassen höherer Mädchenschulen - S. 88

1903 - Leipzig : Roßberg
— 88 — kalten Gebirgsflusse badete, wurde er schwer krank. Keine Arzenei wollte helfen. Da gab ihm ein Arzt, Namens Philippus, ein scharfes aber wirksames Mittel. Zugleich erhielt er, wie erzählt wird, von Parmenio einen Brief, in welchem er ihn vor dem Arzte warnte, der vom Perserkönig bestochen sei. Trotzdem nahm er von dem Arzte die Arzenei, während er ihm zugleich den Brief zum Lesen gab. Den Blick aus ihn gerichtet, trank er den Becher leer, und sein Vertrauen hatte ihn nicht getäuscht, er genas bald. Schon wollte er sich jetzt nach Syrien wenden, da erschien in seinem Rücken bei Jssus das persische Heer, welches der Großkönig selbst führte. Sofort kehrte Alexander mit seinen Truppen wieder um und lieferte dem Feinde eine Schlacht. Der Ansturm der Macedonier brachte die an Zahl weit überlegenen persischen Truppen ins Wanken. Alexander selbst, der wieder unter den ersten kämpfte, führte den Sieg herbei. In Alexandrien in Ägypten befand sich später ein Bild, das den Augenblick darstellt, in dem er sich an der Spitze seiner berittenen Kerntruppen nach Besiegung des feindlichen linken Flügels aus die Mitte warf, wo der königliche Wagen stand. Er durchbohrt mit seiner langen Lanze einen aus der nächsten Umgebung des Königs; da wendet der Wagenlenker dessen Wagen zur Flucht, während Darius selbst, an seinem hohen Turban kenntlich, umsonst den Arm ausstreckt, um seinen Getreuen zu schirmen (vergl. Fig. 24). Mit der Flucht des Königs war die Schlacht entschieden. Das Lager der Feinde fiel mit ungeheurer Beute in die Hand der Sieger; auch die Mutter, sowie die Gemahlin und mehrere Kinder des Darius wurden gefangen, aber von dem Sieger edelmütig behandelt. b) Die Folgen dieser Schlacht waren unermeßlich, ihr Eindruck überall gewaltig. Von einem Aufstande in Griechenland, um die macedonifche Herrschaft abzuschütteln, konnte für die nächste Zeit keine Rede mehr sein. Der ganze Südwesten des Reiches, Phönizien, Syrien, Ägypten, wo kein ernstlicher Widerstand zu erwarten schien, lagen vor dem Sieger offen. Ebenso war Darius aus lange Zeit kampfunfähig. Bald erschienen Gesandte des besiegten Königs mit Friedensanerbietungen. Als König von einem Könige erbat sich Darius von Alexander die Freilassung seiner Familie und erklärte sich zur Erneuerung der Freundschaft und zur Bundesgenossenschast bereit, außerdem bot er als Preis dieser Bundesgenossenschaft Asien westlich des Euphrat; zum Unterpfand des Friedens solle Alexander eine seiner Töchter zur Gemahlin nehmen. Noch nie hatte ein persischer König sich so tief gedemütigt; aber Alexander lehnte ab, er forderte unbedingte Unterwerfung. 6. Die Eroberung von Syrien, Phönizien und Ägypten, a) Alexander folgte dem flüchtigen Darius nicht, sondern wandte
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