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1. Lehrbuch der Geschichte des Altertums für die oberen Klassen höherer Mädchenschulen - S. 190

1903 - Leipzig : Roßberg
— 190 — Glaubensmut und die todesfreudige Standhaftigkeit derselben mehrten die Schar der Bekenner. Am Ende des 3. Jahrhunderts hatte sich, allen Verfolgungen trotzend, das Christentum über das ganze römische Reich verbreitet. Sein Einfluß in den höheren Kreisen, selbst in der Armee und im Beamtenstand war bedeutend, und so ward es immer offenkundiger, daß die christliche Religion den Anspruch erheben werde, dereinst die herrschende Stelle im römischen Staate einzunehmen. Allstes Kapitel: Die Zeit der unbeschränkten (absoluten) Monarchie (284 -476 n. § 89. Qiocutian (284—305). 1. Die Regelung der Thronfolge. Diocletian, der Sohn eines dalmatischen Sklaven, wurde im Jahre 284 durch ihm ergebene Offiziere aus den Thron erhoben. Er hatte erkannt, daß nur ein starkes Kaisertum im stände war, den drohenden Untergang des Reiches noch für eine Zeitlang abzuwenden. Sein Hauptaugenmerk richtete er deshalb auf die Ordnung der Thronfolge. Er ernannte für den Westen einen Mitkaiser, der in Mailand seinen Sitz aufschlug, während er selbst Nikomedien in Kleinasien zu seiner Residenz erhob. Den Kaisern (Augusti) standen Unterkaiser (Caesares) zur Seite, welche an den am meisten bedrohten Grenzen (Rhein und Donau) den Oberbefehl führten und nach dem Rücktritt der Oberkaiser auf dem Throne folgen sollten. Der Unterkaiser des Westens nahm seinen Wohnsitz in Trier, der des Ostens in einem Orte an der Save. 2. Diokletians unumschränkte Herrschaft. So gering auch der Einfluß des Senats auf die Kaiser bisher gewesen war, unter Diocletian verlor er jede Bedeutung. Die Prätorianer ließ er zu einer immer kleineren Zahl zusammenschwinden und die Obrigkeiten, die wenigstens noch republikanische Namen führten, ersetzte er durch kaiserliche Beamte, die ganz von ihm abhängig waren. Um endlich das Kaisertum mit größerem Glanze zu umgeben und es in den Augen des Volkes höher zu erheben, zog er sich von dem freien, ungezwungenen Verkehr mit anderen soviel als möglich zurück. Nur selten erschien Diocletian seitdem in der Öffentlichkeit, wenn es aber geschah, mit morgenländischem Gepränge, in seidenen Gewändern, das perlenbesetzte Diadem an der Stirn; denn die Person der Majestät galt als geheiligt,
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