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1. Lehrbuch der Geschichte des Altertums für die oberen Klassen höherer Mädchenschulen - S. 205

1903 - Leipzig : Roßberg
- 205 - b) Zum Lohne für die Befreiung des Landes wurde Ödipus König und Gemahl der verwitweten Königin Jokaste. So war auch der zweite Teil der Weissagung in Erfüllung gegangen. Lange blieb der grauenvolle Frevel verborgen. Ödipus regierte weife und glücklich. Endlich aber kam alles an den Tag. Jokaste erhängte sich in ihrer Verzweiflung, und Ödipus stach sich die Augen aus. Die Söhne der beiden stießen den Vater ins Elend, und nun irrte der Unglückliche an der Hand feiner treuen Tochter Antigone in Griechenland umher. Endlich kamen sie in das gastliche Attika, wo der König Thefeus ihnen freundliche Aufnahme gewährte, bis Ödipus, durch feine Leiden gereinigt und mit der Gottheit versöhnt, in die Unterwelt hinabstieg. Seit der Verbannung ihres Vaters regierten des Ödipus Söhne gemeinsam. c) Bald aber gerieten sie in Streit, aus dem der ältere als Sieger hervorging. Der jüngere flüchtete nach dem Peloponnes, um Bundesgenossen zu werben. Er gewann den König von Argos und noch fünf andere Helden für sich. So begann denn der Zug der Sieben gegen Theben. Alle, mit Ausnahme des Königs von Argos, kamen um; die Brüder töteten sich im Zweikampfe. Als nun der neue König, der Oheim der gefallenen Brüder, verbot, die Leiche des jüngeren zu bestatten, trat Antigone für den toten Bruder ein und bedeckte feinen Leichnam mit Erde, damit feine Seele Ruhe finde. Sie wurde dabei ertappt und lebendig begraben. Zehn Jahre später unternahmen die Nachkommen der Sieben einen neuen Zug gegen Theben, eroberten die Stadt und kehrten mit Beute beladen heim. 6. Herakles (Herkules), a) Herakles oder Herkules, der Sohn des Zeus, ist der Stammesheld der Dorier und größte unter den Helden der griechischen Sage. Schon in der Wiege erwürgte er zwei von der Göttin Hera geschickte Schlangen. Als Jüngling wanderte er in die Welt hinaus, um durch kühne Taten Ruhm zu erwerben. Da stand er plötzlich an einem Scheidewege. Während er überlegte, welchen von beiden Wegen er einschlagen sollte, erschienen ihm zwei wunderbare Frauen, die eine in verlockender Schönheit, die andere einfach, ernst und ehrbar. Jene nannte sich das Vergnügen, diese die Tugend. Jede der beiden suchte ihn für ihren Weg zu gewinnen; er folgte der letzteren. Als er zum Manne herangereift war, wurden Jagd und Krieg feine Lieblingsbeschäftigungen. b) Auf Befehl des Königs von Mykene vollbrachte er zwölf Arbeiten. Aus der Reihe derselben sind hervorzuheben der Kampf mit dem Löwen im Walde von Nemea, den er erwürgte; der Kampf mit der hundertköpfigen Schlange, welcher, so oft ein Kopf abgehauen war, zwei neue wuchsen. Um dies zu verhindern, brannte er fofort die Wunden aus. Der letzte Kopf des Ungeheuers war unsterblich. Diesen verschloß er in eine Gruft und wälzte einen riefenhaften Stein darüber. Im Stalle des Königs Augias von Elis lag der Unrat von dreitausend Rindern
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