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1. Theil 1 - S. 17

1875 - Leipzig : Brandstetter
17 Häusern angezündet, und keine Freude giebt es mehr, fein Leben, keine Neuigkeiten. Die Post, die dreimal monatlich ankommen soll, erscheint nur noch zu unbestimmten Zeitpunkten. Die, welche die schwedischen Gebirge passirt, ist oft durch die Nacht und die schlechten Wege aufgehalten; die von Drontheim über's Meer stößt auf noch größere Hindernisse. Die Stadt ist jetzt, wie eine Welt für sich, vom ganzen Erdboden getrennt. Die armen Menschen, welche sie bewohnen, suchen dann alle möglichen Mittel hervor, um sich zu zerstreuen. Sie haben einen Verein gebildet, um sich dänische und deutsche Bücher zu verschaffen. Sie versammeln sich des Abends bald bei dem Einem, bald bei dem Andern, wenn die Schneewirbel sie nicht verhindern, auszugehen. Sie trinken Punsch, sie rauchen, sie spielen Karten. Selbst die wissenschaftlichsten unter ihnen müssen sich auf jene Zeitvertreibe beschränken; denn anhaltend beim Lampenschein zu lesen oder zu schreiben ist unmöglich. Eines ihrer größten Vergnügen ist, wenn bisweilen der Himmel sich aufklärt, die langen norwegischen Schneeschuhe von Holz an- zuschnallen und über die Felsen und Gebirge zu laufen, an denen die Schneeniassen alle Unebenheiten ausgeglichen haben. Gegen Ende des Januars beginnen sie am Horizont die ersten Licht- blicke der Sonne zu suchen, welche sie so lange geflohen hat. Anfangs unterscheidet man in dem düsteren Gewölk nur einen röthlichen Schein, aber dies ist das wohlbekannte Zeichen, das Alle freudig begrüßen: es ist der Vorbote der Sonne, welche im Begriff steht, Erde und Menschen wieder zu beleben. Der Erste, welcher das frohe Zeichen erblickt, verkündet es mit lauter Stimme, und Jedermann läuft auf den Hügel. Dieser Tag ist ein Festtag in allen Fanlilien. Nach und nach vergrößert sich der rothe Schein; die unbestimmte Linie wird zu einer breiten Scheibe, welche die Wolken durchzieht, von Woche zu Woche sich mehr über den Horizont erhebt, und da verweilt, bis sie drei Monate hintereinander den Nord- menschen leuchtet. 4. Der Lappe und das Nennthier. *) Die Lappen der Finnmark**) können als die echtesten Proben von dieser besonderen Menschenart angesehen werden. Die Fortschritte der Ge- stttung, die Ausdehnung des Ackerbaues und andere Gewerbe beeinträchtigen wesentlich die Rechte und beschränken die Freiheit eines Volkes, welches *) Ein Winter in Lappland und Schweden. Von Arthur de Capell Brooke. (Aus dem Englischen übersetzt.) **) Die Finnmark, welche den nördlichsten Theil der wilden weiten Gegenden bildet, die den Schweden und Norwegern unter dem Namen Lappmark, und süd- licheren Nationen unter dem allgemeineren Namen Lappland bekannt sind, bildet das äußerste Ende von Norwegen, wozu sie gehört. Grube, Geogr. Charakterbilder. I. 14. Aufl. 2
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