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1. Theil 1 - S. 271

1875 - Leipzig : Brandstetter
271 und mehlreichste Weizen in den Niederlanden ist der seeländische. Hülsen- früchte, Erbsen und Bohnen kommen vorzugsweise aus Seeland. Der Hauptsitz des Krappbaues ist wieder Seeland, das gleichfalls wegen seines Flachses und Hanfes in gutem Rufe steht. Die Ursache von der geringen Schätzung der Seeländer liegt großen- theils in der geographischen Lage ihres Landes, das wegen seiner vielen breiten Fluß- und Meeresarme wenig zugänglich, und dessen Bereisung höchst umständlich, kostspielig und zeitraubend ist. Um von einer Insel zur andern zu gelangen, muß man oft Tage lang auf Gelegenheit warten, und im Innern des Landes gibt es gar keine Chausseen, Diligencen, Treckschuiten-Fahrten u. s. w. Auch fürchten dort die Holländer, wie alle Fremden, das Polderfieber, das nirgends gefährlicher ist als hier, und auch unter dem besonderen Namen des „Seeländischen Fiebers" erscheint. Und wenn Holland auch einen Theil seiner besten und tüchtigsten Genies aus Seeland bezogen hat, so sind doch diese Genies eben in Hol- land selbst ausgebildet, und im Ganzen genommen ist die Masse der Seeländer, eben in Folge ihrer geographischen Jsolirung, in Bildung und Intelligenz hinter den Festland-Niederländern zurück. Der größte Theil der Bewohner lebt in Dörfern und auf einzelnen Gehöften, und während es in der kleinen Provinz Südholland allein wenigstens ein halb Dutzend von weltberühmten Städten giebt, hat man deren auf allen den großen Inseln zwischen Rotterdam und Brügge fast keine, und selbst nur einige wenige solcher Lebens- und Bildungsmittelpunkte dritten Ranges, wie Middelburg auf Walchern, das schon zu der Römer Zeiten blühte, oder wie Zieriksee auf Schouwen, welches die alte Residenz der Grafen von Seeland war. 2. Vergleich der Niederlande am Rhein und an der Schelde mit denen an der Weser und Elbe*) Wenn man um den äußersten nördlichen Fuß des Ardennerwaldes und seiner Ausläufer, die Belgien mit Hügeln erfüllen, und dann weiter- hin eben so um die nördlichen Ränder der mittelrheinischen Gebirge, der Eifel und Hohen Veen, alsdann des Haarstrangs, des Teutoburger Wal- des und endlich des Harzes eine Linie bis zur untern Elbe zieht: so stellt sich im Nordwesten dieser Linie ein breites Flachland dar, das zwi- schen den genannten Gebirgsrändern und der Nordsee liegt. Es ist die nordwestliche Ecke des großen Germaniens, oder die westliche Hälfte der großen nordgermanischen Ebene, die ungefähr durch eine aus Jütland von ') Kohl a. a. £>.*
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