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1. Landeskunde der Provinz Schleswig-Holstein und der Freien und Hansestadt Lübeck mit ihrem Gebiete - S. 15

1910 - Breslau : Hirt
Iv. Die Nordsee und die Nordsee-Jnseln. 15 3. Das flache Meer an der Westseite des Festlandes nennt man das Watt oder das Wattenmeer. Zur Zeit der Ebbe ist es auf weite Strecken hin trocken. Es wird durchzogen von tiefen Rinnen, sogenannten Prielen oder Tiefen. Lister Tief nördlich von Sylt, Heverstrom bei Husum. An den Rändern dieser Rinnen Austernbänke, etwa 50 an der Zahl. Sie liegen in einer Tiefe von l1^—9 m und sind meist schmale Streifen von 1000 m Läuge und 100 m Breite; die größte befindet sich bei List. An den stachen Stellen, die zur Ebbezeit trocken liegen, werden die Austern mit der Hand aufgenommen, sonst werden sie mit dem Austernrechen oder mit dem Scharrnetz gefangen. Die Inseln des Wattenmeeres sind außerordentlich reich an Wasservögeln aller Art, die zur Ebbezeit auf dem trockenen Watt reichliche Nahrung finden. Zum Fang von Krickenten dienen Vogelkojen auf Sylt, Föhr und Amrum. 4. Die Inseln zerfallen in die hohen Inseln: Röm, Sylt, Amrum und Föhr, deren Boden dieselbe Zusammensetzung zeigt wie die Geest des benachbarten Festlandes, und die niedrigen Marschinseln: Nordstrand, Pellworm und die Halligen. Über Röm, Sylt und Amrum zieht sich eine Dünenkette, die ehemals bis St. Peter auf Eidelstedt gereicht hat (Abb. 7 und 8). Röm, 14 km lang, 4—5km breit, 925 E. Seebad Lakolk. Sylt, 36 km lang, an einer Stelle nur 1km breit: 96 qkm, davon 40 qkm urbares Land. Im 8 die Halbinsel Hörnum, imn die Halbinsel List, im 0 die Halbinsel Mor- fum. Dünen an dem ganzen Westrands, besonders großartig bei List (Abb. 8). An der Westseite das Rote Kliff, 30 m hoch (Kliff = hohes, steil abfallendes Ufer), am Wattenmeer das Morsumkliff. — Westerland, Stadt an der Westseite der Insel, 2300 E. Sehr besuchtes Seebad. Bahnverbindung nach List im N, Hörnum im S, Munkmarsch im 0 der Insel. Dorf Keitum. Schiffsverbindung von Hamburg nach Hörnum, von Hoyer nach Munkmarsch. Föhr, 82 qkm, 4600 E., ohne Dünen, durch Amrum und Sylt geschützt. Im 3 und Sw Geest, im N Marsch. Wyk, Seebad am Wattenmeer, 1200 E., von Frauen und Kindern stark besucht. Schiffsverbindung mit Dagebüll. Amrum, im Sw von Föhr, mit mächtigen Dünen. Seebäder Wittdün, Satteldüne, Norddorf. 20 qkm, 927 E. Nordstrand und Pellworm, eingedeichte Marschinseln, von denen Nordstrand jetzt durch einen Damm mit dem Festland verbunden ist. Das alte Nordstrand war früher ein Teil des Festlandes, wiederholt durch große Fluten schwer heimgesucht. Seit 1362 (Maudreuke, Menschenertrinken) eine Insel. Seit der großen Flut des Jahres 1634, bei der über 6000 Menschen umkamen und 1300 Häuser zerstört wurden, zer- teilt in die beiden Inseln Nordstrand und Pellworm und einige Halligen (Abb. 4). Die Halligen sind kleine Inseln, nicht eingedeicht, kaum Im höher, als die regelmäßige Sommerstut reicht, bei jeder höheren Flut der Überschwemmung ausgesetzt. Die Häuser stehen deshalb auf Wurteu. Sie nehmen immer mehr an Größe ab. Um sie zu erhalten, sind umfassende Maßregeln getroffen. Ein Damm verbindet die Hamburger-Hallig mit dem Festlande, ein anderer Langeneß mit Oland und Oland mit dem Festlande (Abb. 3). Langeneß-Nordmarsch, 10 qkm, ist die größte.
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