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1. Landeskunde von Schleswig-Holstein - S. 12

1891 - Breslau : Hirt
12 Landeskunde der Provinz Schleswig-Holstein. Gewährt aber ein Wall, ein Haus oder ein Hünengrab Schutz vor dem Winde, so er- heben sich die Eichen bald zu einer ansehnlichen Höhe. Neben ihnen tritt die Zitterpappel und der Faulbaum auf. An Flüssen und Bächen, überhaupt in feuchten Niederungen ist die Birke der häufigste Baum. An Sträuchern sind vorhanden: der Wacholder- und der Besenstrauch, Trauben- kirsche, Heidelbeer-, Himbeer-, Vogelbeerstrauch u. a. m. Das eigentliche Marschland ist. wenn auch nicht bäum-, so doch waldlos. Im Schutze der Häuser gedeihen Bäume ganz gut, obgleich sie auf der Wetterseite durch den N.w.-Wind viel zu leiden haben. Auch in Bezug auf Wiesen gräs er und Feldfrüchte treten mancherlei Unterschiede zwischen O., Mitte und W. hervor. Das waldarme Land Oldenburg birgt z. B. manche Pflanzen, die in der ganzen übrigen Provinz nicht vorkommen, sondern erst in den mitteldeutschen Gebirgen wieder angetroffen werden. An Feldfrüchten liefert das fruchtbare ö. Hügelland: Weizen, Roggen, Gerste und Hafer, ferner Raps, Kartoffeln, Erbsen, Bohnen, Zuckerrüben, Flachs, Klee, auf magerem Sandboden Buchweizen. Die sandreiche Mitte eignet sich mehr für Hafer, Buchweizen, Kartoffeln, aber auch für Roggen. Die Marsch zeitigt besonders: Raps, Weizen, Bohnen, Zuckerrüben, dient aber auch viel als Grundlage sür eine ausgedehnte Viehwirtschaft, namentlich in Schleswig. In der Elbmarsch wird viel Kohl angebaut. Häufig bildet die sogenannte Sandmarsch (ein bereits mit Marschklei vermischter Sandboden) den Übergang von der Geest- zur Marschlandschaft; selten aber findet ein allmählicher Übergang aus dem fruchtbaren ö. Hügellande nach dem mittleren Teile der Halbinsel statt. Die üppigen Wiesen und Getreidefelder, die herrlichen Knicks und Laub- wälder schwinden, und soweit das Auge reicht, breitet sich die Heide vor dem Wanderer aus, in weiten Abständen sieht man Torfschuppen oder die elenden Hütten der Heide- und Torfbauern. Aber wenn das Heidekraut in Blüte steht, wenn die Heide von Hundert- taufenden von Bienen belebt ist, dann kann man auch ihr eine gewisse Schönheit nicht absprechen. 3. Die Ti erw elt. Hinsichtlich der Tierwelt unterscheidet sich Schleswig-Holstein nicht wesentlich von den Nachbarländern. Die Wälder hegen viele Rehe und manchen schönen Edelhirsch, während der Dammhirsch seltener vorkommt. Der Hase ist überall ziemlich zahlreich; in den Dünen der Nordsee viele Kaninchen. Der Fischerei schadet die Fischotter sehr. Der Biß der Kreuzotter, die sich mit Vorliebe in den Kratts aufhält, kann leicht tödlich wirken. In den Vogelkojen der Inseln Sylt, Föhr und Amrum werden wilde Enten (Krickenten) immer noch in großer Zahl gefangen, obgleich der Ertrag gegen früher zurückgegangen ist. In Bezug auf Viehzucht und Fischerei vergl. Kap. Vii, 5 und 6! V. Äbriß der Geschichte. 1. Die erste, wenn auch noch dunkle Kunde von den ältesten Be- wohnern der Cimbrischen Halbinsel geben die stummen Gräber und Geräte aus unbestimmbarer Vorzeit. In der ältesten Zeit verwendet der Mensch nur Knochen von Tieren, Steinsplitter und geschliffene Steine zu Waffen und Werkzeugen; er lebt anfangs nur von der Jagd und haust in Höhlen, erst allmählich erkennt er den Wert der Haustiere, geht er zur Viehzucht und zum Ackerbau über. Einen ganz bedeutenden Fortgang in der Entwicke-
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