1872 -
Halle
: Buchh. des Waisenhauses
- Autor: Daniel, Hermann Adalbert
- Hrsg.: Kirchhoff, Albert
- Auflagennummer (WdK): 76
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
144 Viertes Buch.
nur ein anderer Name für die Weser in ihrem Oberlauf ist).
Die Werra, also der eigentliche Hauptfluß, fließt da, wo Thü-
riuger Wald und Frankenwald zusammenstoßen, aus verschie-
denen Quellbächen zusammen und begleitet dann den ganzen
südwestlichen Abhang des Thüringer Waldes. Auf der linken
Seite der Werra liegen die Henneberger Höhen und die Rhön.
Am Nordwestende des Thüringer Waldes empfängt sie die
Hörsel. Von da ab sind ihre Ufer mit anmnthigen Höhen
desetzt, welche man Werragebirge nennt. Links empfängt
sie dann bei Münden den starken Rhönfluß Fulda, welcher
ihr die Ed er [ebber] vom Ederkopfe mitbringt.
Die untere Werra, Fulda, Eder mit ihren Zuflüssen bilden das
Hügelland von Hessen, eine noch nicht 1000' (325 Met.) hohe
Ebene, die von schön bewaldeten, meist basaltischen Hügelgruppen unter-
Krochen wird: vereinzelt liegt am linken Werra-Ufer der Meißner,
2300' (747 Met.) hoch.
3) Die bei Münden zusammengeflossene Weser fließt
nun noch an 20 Meilen in anmuthigen Ufern zwischen den
meist noch nicht 1500' (487 Met.) hohen Wesergebirgen.
Man theilt sie in die östlichen, westlichen, nördlichen.
a) Oestlich der Weser die Waldgebirge des Solling,
Deister und Süntel. d) Westlich von der Weser liegt die ganz
schmale, genn. gerichtete Kammhöhe der Egge, von welcher das Kamm-
gebirge des Teutoburger Waldes gen Nordwesten in das Tiefland
verlauft, c) Vom Deister und Süntel zieht sich nach Nordwesten ein
Bergzug, welcher von der Weser in der Westfälischen Pforte
durchbrochen wird. Am linken Ufer führt der Bergzug den Namen
Mindener Berge.
§ 92. Die nördlichen Gebirge. Elbe und Oder.
1) Die Reihe der nordöstlichen Gebirge beginnen wir
wieder bei dem Fichtelgebirge. Sie werden von der Elbe
durchbrechen, während die Oder in einer Senkung des Hanpt-
zuges entspringt und sich dann gleich dem Tieflande zuwendet.
a) Im Nordosten schließt sich an das Fichtelgebirge ein hügliges
Plateau zwischen Saale im Westen und Zwickauer Mulde im Osten,
das Voigtländische Bergland oder das Elstergebirge.
b) Von da östlich bis gegen den Durchbruch der Elbe das Erz-
gebirge, dessen höcbste Punkte Keilberg, 3800' (1235 Met.), und
Fichtelberg, 3700' (1192 Met.). Nach Sso. fällt das metallreiche
uudstark bewohnte Gebirge steil ab; nach Nnw. dacht es sich allmäh-
lich in das Sächsische Bergland ab.
e) Das Elb-Sandsteingebirge, auch Sächsische S chweiz
genannt, ist eine Senkung im Gebirgszuge, durch welche die Elbe sich
durchgespült hat. Thäler mit merkwürdigen Sandsteinbildungen, ver-
einzelt liegende Tafelberge (König st ein, Lilien st ein) sind diesem
Elbdnvchbruche eigenthümlich.