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1. Die fremden Erdteile (Fortsetzung): Asien, Amerika, Australien, Übersicht über die allgemeinen erdkundlichen Erscheinungen - S. 33

1911 - Leipzig [u.a.] : Teubner
Der ostasiatische Inselbogen. 33 des Fudschijäma (3700 m), der seit 200 Jahren keinen Ausbruch mehr erlebt hat (Abb. 1 7). freilich deuten auch zahlreiche Geiser und heiße Quellen auf die vulkanische Beschaffen- heit des Bodens hin. Sachalin, eine langgestreckte Insel von der Größe Bayerns, nur durch eine schmale und flache Meeresstraße vom Amurland getrennt, und die Kurilen, welche nach Kamtschatka hinüberleiten, begrenzen das Ochotskische Meer. Trotz der ungeheuren Breite (entsprechend der Entfernung von der inneren Sahara nach Mitteldeutschland) ist das ganze Gebiet noch nicht so groß wie Deutschland (500 000 qkm). Ii. a) Allgemeinbetrachtung. Zapan, das Land der aufgehenden Sonne. Japan war bis zum Jahre 1868 im wesentlichen ein Land des Ackerbaues wie China, wenn es auch gleichfalls eine bewundernswerte kunstgewerbliche Hausindustrie (Lack-, Porzellan-, Seidenarbeiten) entwickelte. Die Enge des anbaufähigen Bodens, die verein- zelte Lage und die Überlegenheit des chinesischen Nachbars schien das Land zur Ohnmacht zu verurteilen. Das Reich des Sonnenaufgangs (Nippon = Sonnenaufgang) bekam aber von 0 den Knstoß zu einer gänzlichen Umgestaltung seiner Verhältnisse. Rls die Ameri- kaner den Japanern einen Handelsvertrag aufzwangen, traten sie völlig aus ihrer bis- herigen Abgeschlossenheit heraus. Mit einer umfassenden Öffnung des Landes für die neuzeitliche Kultur begann auch ein fabelhafter Kufschwung des Wirtschaftslebens. Mit schneller Auffassungsgabe und wunderbarem Nachahmungsgeschick verstanden die Iapa- ner, sich die technischen Erfindungen des Abendlands zunutze zu machen, fo daß neben dem alten Hausgewerbe ein neuzeitliches Großgewerbe (Baumwollspinnereien, Eisen- und Stahlwarenfabriken) auf Grund der heimischen Bodenschätze aufblüht. Ausgezeichnete Handelslage. Durch die nach allen Richtungen hin offene Lage Japans wurde die Betätigung der Bewohner auf den Seeverkehr gelenkt. Die räumliche Ausbreitung der Inselgirlande ermöglicht einen maßgebenden Einfluß auf den Verkehr der drei Randmeere. vor allem eröffnet die Nachbarschaft des erzeugnis- und volkreichen Ehinas und die bequeme Schisfahrtsverbindung nach Melanesien und Polynesien sowie nach Australien und den vereinigten Staaten dem japanischen Welthandel glänzende Aus- sichten. Schon heute unterhält Japan regelmäßige Dampferverbindung mit den Hafen- Plätzen dieser Länder sowie mit Bombay, Marseille, Antwerpen und London. Durch diesen Handelswettbewerb bildet Japan für Europa „die gelbe Gefahr". b) Einzelbetrachtung. Der vulkanische Verwitterungsboden Japans ist ziem- lich ergiebig, und das Klima der vom Kuro Schio umspülten Inseln ist feucht und mild, da der Sommermonsun sich an den Gebirgshöhen abregnet und die Kälte des Ivinter- windes durch den warmen Meeresstrom gelindert wird. So ist auch jetzt noch in Japan der Ackerbau die wirtschaftliche Grundlage der Bevölkerung. Freilich ist die bestellte Flur auf die Talsohlen und flachen Gehänge beschränkt, während die höhen mit Wäl- dern bedeckt sind (B.-A. 17). In der klimatisch begünstigteren Südhälfte (bis zur Mitte der Hauptinsel) zeigen die Waldungen mit Palmen und verschiedenen Bambusarten, die zur Kunsttischlerei die Anregung gaben (B.-A. l 8), noch manchen tropischen Zug; tropisch ist auch der auf Formosa trotz jahrelangen Raubbaus noch weit verbreitete Kampferbaum, aus dessen zerkleinertem holz in Ofen der Kampfer in Massen für die Ausfuhr gewonnen wird. In der Haupt- fache besteht aber die Vegetation aus arten- und blumenreichen, immergrünen Gewächsen (Azaleen und Kamelien, dazu die Lieblingsblume der Japaner, die Chrysantheme, ein Staudengewächs) (B.-A. 19). Auf den Hügel- und Berglandschaften namentlich im mitt- leren hondo wechseln mit vereinzelten Tabakpflanzungen umfangreiche Teegärten (Abb. 18) Steinhauff-Schmidt, Erdkunde, flusg. M. Iv. 3
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