Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Lehrbuch der Deutschen Geschichte für die oberen Klassen höherer Mädchenschulen - S. 169

1902 - Leipzig : Roßberg
— 169 — § 177. Der Dänische Krieg (1625—1629). Nun zog der Dänenkönig Christian Iv., der zugleich Herzog von Holstein war, gegen den Kaiser und die Liga. Auf seiner Seite stand Ernst von Mansseld. Der Kaiser hatte außer Tilly noch Wallenstein als Feldherren. (Wallenstein stammte aus einer protestantischen böhmischen Familie, war aber durch einen Oheim katholisch erzogen und in den Dienst der Habsburger eingeführt worden. Bei Beginn des Böhmischen Krieges zeigte er sich gut kaiserlich gesinnt. Durch Heirat und Ankauf von eingezogenen Gütern der Protestanten erwarb er sich große Reichtümer. Für die Geldvorschüsse an den Kaiser hatte er die Herrschaft Friedland erhalten. Wallenstein hatte sich erboten, ein kaiserliches Heer aus eigene Kosten auszurüsten.) Das Wallensteinsche Heer. Als oberster „Feldhauptmann" ließ Wallenstein durch Offiziere, die er selbst ernannte, die Truppen auf seine Kosten anwerben. Nach Bekenntnis und Herkunft wurde dabei nicht gefragt. Die Söldner, meist mittellose und verwegene Leute, brachten ihre Weiber und Kinder mit zum Heere, das dadurch einen großen, schwerfälligen und beutesüchtigen Troß erhielt. Ebenso mannigfaltig wie die Sprachen und Bekenntnisse waren die Trachten; das einzige Erkennungszeichen waren Feldbinden. Das Fußvolk, die wichtigste Truppe, war teils mit Piken ausgerüstet, teils mit Feuerrohren (Arkebusiere und Musketiere); die Reiterei führte ein Schwert und Pistolen; die Kürassiere waren schwer gepanzert wie die Ritter des Mittelalters. Wallenstein besiegte Ernst von Mansseld bei Dessau und Tilly den Dänenkönig bei Lutter am Barenberge (im Braunschweigischen) i. I. 1626. Nun vertrieben die beiden kaiserlichen 1626. Feldherren die Herzöge von Mecklenburg und Pommern. (Wallenstein wurde Herzog von Mecklenburg und Admiral der Ostsee.) 1628 belagerte Wallenstein Stralsund vergeblich. Im Frieden zu Lübeck (1629) erhielt Christian von Dänemark alle seine Länder zurück, mußte aber versprechen, sich nicht weiter in die deutschen Angelegenheiten zu mischen. § 178. Das Reftitutionsedikt im- Wallenfteins Absetzung. Der Protestantismus war auch in Norddeutschland niedergeworfen; Sachsen hielt es mit dem Kaiser, und Brandenburg blieb neutral. Der Kaiser war jetzt unbedingter Herr in Deutschland. Als solcher unterzeichnete er das Resti-
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer