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1. Lehrbuch der Deutschen Geschichte für die oberen Klassen höherer Mädchenschulen - S. 181

1902 - Leipzig : Roßberg
— 181 — Der fränkischen Linie war die glänzendste Zukunft vorbehalten.*) Sie erlangte den Kurhut von Brandenburg, die Königskrone von Preußen und die Kaiserkrone des neuen Deutschen Reiches. Wiederholt griffen die hohenzollernschen Burggrafen entscheidend in die Reichsgeschichte ein. Karl Iv. erhob sie in den Reichssürstenstand. Durch Kauf. Pfand, Erbschaft und Geschenke der Kaiser, deren pflichttreue Beamte sie waren, erwarben sie allmählich ein ausgedehntes Gebiet am oberen Main und am Fichtelgebirge, die fränkischen Fürstentümer Ansbach und Bayreuth, welche bis 1805 im Besitze der Hohenzollern geblieben und dann an Bayern gefallen sind. 2. Friedrichs I. Tätigkeit. Friedrich übernahm die Mark als ein „halbverlorenes" Land; denn im Innern herrschte völlige Rechtlosigkeit, und der äußere Umfang war durch die Raublust der Nachbarn sehr zusammengeschmolzen, es waren nur noch die Altmark, die Mittelmark und die Priegnitz beisammen. Wenn nun auch Friedrich namentlich in der Zeit seiner Statthalterschaft Ruhe und Ordnung wiederherstellte, die Ritterburgen zertrümmerte, die Quitzows zur Flucht nötigte und einen Landfrieden gebot, so war er doch im Reiche zu viel beschäftigt, als daß er in den Marken einen dauernden Frieden hätte durchsetzen können. Er wurde nämlich nach dem Konstanzer Konzil vom Kaiser Sigismund zum Reichsverweser ernannt; als solcher hatte er bei der häufigen Abwesenheit des Kaisers im Reiche viel Zeit und Mühe aufzuwenden; sodann zog er dreimal gegen die Husiten ins Feld, die ihn dafür in der Mark heimsuchten. Zwischen ihm und dem Kaiser trat später eine Entfremdung ein, als Sigismund das Kurfürstentum Sachsen-Wittenberg, das 1422 durch das Aus-sterben der dortigen Askanier erledigt war, dem Wettiner Friedrich dem Streitbaren von Thüringen und Meißen übertrug. Nach Sigismunds Tode (1437) standen sich zum erstenmale ein Hohenzoller und ein Habsburger bei der Kaiserwahl gegenüber; die Fürsten entschieden sich für den Habsburger Albrecht Ii., den Schwiegersohn Sigismunds. 3. Friedrichs Lebensende. Friedrich hatte mit zunehmendem Alter die Regierung in der Mark seinem Sohne Friedrich übertragen und sich häufig in seinem Stammlande ausgehalten; dahin siedelte er 1437 ganz über, um seinen Lebensabend auf derkadolz-bur g bei Nürnberg zu verbringen. Hier starb er im Jahre 1440. *) Die schwäbischen Hohenzollern trennten sich später (1576) in die beiden Linien Hechingen und Sigmaringen. Ihre Häupter verzichteten im Jahre 1849 zu Gunsten des preußischen Staates aus ihre landesherrlichen Rechte. Seitdem gehören die hohenzollernschen Lande zum preußischen Staat und sind der Rheinprovinz zugeteilt. Die Linie Hechingen ist ausgestorben, das Haupt der Linie Sigmaringen ist der Fürst Leopold von Hohenzollern.
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