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1. Lehrbuch der Deutschen Geschichte für die oberen Klassen höherer Mädchenschulen - S. 259

1902 - Leipzig : Roßberg
— 259 — Mit den Stiftslanden erwarben die weltlichen Fürsten auch die Kirchengüter. Deshalb übernahmen sie die Besoldung der Geistlichkeit und den Unterhalt der Schulen, beanspruchten nun aber auch ihren Anteil an der Besetzung der Kirchen- und Schulämter. Die Bischöfe und Reichsäbte, bisher Standesgenossen der weltlichen Fürsten, wurden Staatsuntertanen, behielten jedoch einen ihrer früheren Stellung entsprechenden hohen Rang. Ihre Tätigkeit beschränkte sich fortan auf die Ausübung des geistlichen Amtes. An die Stelle der beiden ausgehobenen geistlichen Kurfürstentümer Cöln und Trier traten die vier weltlichen: Heffen-Kafsel, Baden, Württemberg und Salzburg, dessen Erzbischof dem habsburgischen Großherzog von Toskana Platz machen mußte. Auch mit Rußland, der Türkei und England schloß Napoleon Frieden. § 279. Napoleons Friedenstätigkeit als Konsul unfeine weitere Laufbahn. Um den inneren Frieden herzustellen, strebte Napoleon Bona-parte danach, die Ideen der Revolution mit den Überlieferungen der Vergangenheit zu versöhnen. Er ließ ein allgemeines bürgerliches Gesetzbuch, den Code Napoleon, ausarbeiten, das noch heute die Grundlage des bürgerlichen Rechts in Frankreich bildet; er stellte den katholischen Kultus wieder her, indem er 1801 mit dem Papste Pius Vii. einen Vertrag über die Neugestaltung der französischen Kirche schloß, gewährte den Angehörigen des alten Adels die Möglichkeit der Rückkehr nach Frankreich und verkündete einen Straferlaß für alle diejenigen, die von den Schreckensmännern vertrieben waren, sich aber seiner Herrschaft beugen wollten. Er richtete wieder eine feste Regierungsgewalt aus und wandte geeignete Mittel an, den Wohlstand des Landes zu heben. Für diese Tätigkeit wurde er ant 2. August 1802 durch Volksabstimmung zum Konsul aus Lebenszeit ernannt. Jetzt schrieb er sich mit seinem Vornamen Napoleon, stiftete den Orden der Ehrenlegion, führte eine Hosetikette ein, ernannte verdiente Generäle zu Marfchällen von Frankreich und zog alle bedeutenden Männer zur Teilnahme an der Regierung heran, ohne sich von ihnen etwas vorschreiben zu lassen. Gefährliche Gegner verfolgte er mit unerbittlicher Strenge und gewalttätiger Rachsucht. Am 2. Dezember 1804 wurde aus dem lebenslänglichen Diktator ein erblicher Kaiser. 17*
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