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1. Lehrbuch der Deutschen Geschichte für die oberen Klassen höherer Mädchenschulen - S. 271

1902 - Leipzig : Roßberg
— 271 — die halb leblosen Glieder mit Stroh und Lumpen umwickelt, gelangten bis nach Ostpreußen. Napoleon selbst eilte über Dresden nach Paris. 6. Die Zeit der Freiheitskriege gegen Frankreich (1813-1816). § 292. Der Neubau Preußens. 1. Umgestaltung des Staatswesens durch Stein und Hardenberg. Was in den Jahren 1806 und 1807 in Preußen vorging, zeigte deutlich die Notwendigkeit einer durchgreifenden Umgestaltung auf allen Gebieten des öffentlichen Lebens. Die Königin Luise hatte die richtige Erkenntnis der Sachlage, wenn sie an ihren Vater schrieb: „Wir sind eingeschlafen aus den Lorbeeren Friedrichs des Großen." Der Erkenntnis folgte die Tat, indem sich der König entschloß, das preußische Staatswesen neu zu gestalten, so daß es mehr als früher den Anforderungen der Zeit entsprach. Bei dem großen Werke, das nach dem Tilsiter Frieden begann, wurde er von einer Reihe bedeutender Männer beraten und unterstützt, die ihre Heimat fast alle in dem außerpreußischen Deutschland hatten. In erster Linie sind Stein und Scharnhorst zu nennen. a) Heinrich Friedrich Karl Freiherr vom und zum Stein stammt aus dem Städtchen Nassau an der Lahn. Er widmete sich dem Bergfach, trat früh in preußische Dienste und hatte hier verschiedene Stellungen inne. 1784 wurde ihm die Leitung der westfälischen Bergämter und die Aussicht über das Fabrikwesen der Mark übertragen. Er nahm seinen Wohnsitz in Wetter a. d. Ruhr, bis ihn andere Aufträge von hier abriefen. 1803 wurde er zum Oberpräsidenten von Westfalen und im folgenden Jahre zum Handelsminifter ernannt. Im Januar 1807 erhielt er den Abschied, da die Ansichten des Königs von denen Steins in manchen Punkten abwichen. Nach dem Tilsiter Frieden überwand der König seine persönliche Abneigung gegen Stein und berief ihn zum leitenden Minister. Aber nicht viel länger als ein Jahr blieb Stein in dieser Stellung. Von Napoleon als „ein Feind Frankreichs und des Rheinbundes" geächtet, floh er nach Österreich und von da einige Jahre später nach St. Petersburg (1812). Hier wurde er der Berater des Zaren, der inzwischen sich wieder mit Napoleon verfeindet hatte. Auch während der Befreiungskriege sehen wir ihn an der Seite des russischen Kaisers. Nachher lebte er aus seinem Gute Kappenberg in Westfalen, wo er 1831 gestorben ist.
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