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1. Lehrbuch der Deutschen Geschichte für die oberen Klassen höherer Mädchenschulen - S. 281

1902 - Leipzig : Roßberg
— 281 — und Belgien wurden zu einem Königreich der Niederlande vereinigt. England behielt Malta und Helgoland. In Italien wurden größtenteils die von Napoleon vertriebenen Fürsten wieder eingesetzt. Österreich erhielt die früher abgetretenen Besitzungen mit Ausnahme Belgiens zurück. Bayern bekam zur Entschädigung für Tirol und Salzburg die Rheinpfalz, auch wurde es ebenso wie Sachsen und Württemberg als Königreich anerkannt. Baden, die beiden Mecklenburg, Oldenburg, Sachsen-Weimar und Hessen-Darmstadt wurden zu Großherzogtümern erhoben. 4. Der Deutsche Bund. Das Deutsche Reich wurde mcht wieder hergestellt. An seine Stelle trat der Deutsche Bund, eine lose Vereinigung der 39 souveränen Staaten Deutschlands; der König von England gehörte ihm als König von Hannover, der König von Holland als Großherzog von Luxemburg, der König von Dänemark als Herzog von Schleswig-Holstein an. Von Österreich gehörte nur die westliche Hälfte zum Bunde, auch die preußischen Provinzen Preußen und Posen standen außerhalb des Bundes. Die Vertreter der 39 Bundesstaaten traten in Frankfurt a. M. zum Bundestag zusammen, dessen Beratungen sehr schwerfällig verliefen, und der nur geringe Macht befaß. Österreich führte den Vorsitz. Für die Fortbildung der deutschen Einheit hat der Bundestag nichts geleistet. 5. Der Feldzug 1815. Noch dauerten die Beratungen des Wiener Kongresses fort, als Napoleon Elba heimlich verließ und am 1. März 1815 wieder in Frankreich landete. Die Franzosen fielen von dem neuen König ab und die Truppen gingen mit ihren Generälen zu Napoleon über, der einen glänzenden Einzug in Paris hielt. Ludwig Xviii. flüchtete aus Paris und begab sich nach Gent. Aber die Verbündeten ächteten Napoleon. Preußen und Engländer rückten zuerst ins Feld. Aus belgischem Boden, bei Ligny, stieß am 16. Juni Blücher*) 1815. mit Napoleon zusammen und wurde geschlagen, er selbst geriet *) Der Feldmarschall Fürst Gebhard Lebrecht von Blücher war der volkstümlichste unter den Feldherren der Befreiungskriege. In Rostock geboren, trat er zuerst in schwedische Kriegsdienste, wurde von preußischen Husaren im Siebenjährigen Kriege gefangen genommen und veranlaßt, in das preußische Heer zu treten. Später fiel er bei Friedrich dem Großen in Ungnade und erhielt den Abschied; erst unter Friedrich Wilhelm Ii. trat er wieder als Major in sein altes Regiment ein. 1806 war er einer der wenigen, welche die Ehre des Heeres retteten. Schon damals hatte ihm Scharnhorst gesagt: „Sie find unser Anführer und Held, und müßten Sie uns in der Sänfte vor- und nachgetragen werden." Seine größten Heldentaten verrichtete er in den Befreiungskriegen. Er siegte an der Katzbach, trug zum Siege bei Leipzig wesentlich bei. drang in Frankreich ein, nahm aber am ersten Einzuge in Paris nicht teil.
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